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Sonntag, 6. November 2005

Wein für Fischbrötchen

Der am Pulitzer-Preis ganz knapp vorbei geschrammte Journalist Peter Redlich (SZ) hat gestern die Leiterin der Radebeuler Tourist Information, Heike Thiele, telefonisch interviewt ('In Bremen Reiselust auf Radebeul geweckt', sz online vom 4. November 2005). Grund für das ausführliche, 184 Wörter starke Hintergrundgespräch ist die aktuell in Bremen stattfindende Touristikmesse „Reiselust“, auf der sich auch die Stadt Radebeul mit einem eigenen Stand präsentiert. In Kooperation mit dem Staatsweingut Schloss Wackerbarth locken die Damen der Tourist Information die Besucher in Scharen auf ein Gläschen Wein an den Stand. O-Ton Thiele: "In der Stunde bleiben ungefähr 100 bis 150 Besucher an unserem Stand stehen und kommen mit Frau Lantsch oder mir ins Gespräch."

Aha. Auch wenn heute Sonntag ist, wollen wir doch einmal ein wenig rechnen. Eine Stunde hat sechzig Minuten. In sechzig Minuten kommen bis zu 150 Besucher an den Stand und unterhalten sich mit den Damen oder/und nippen an einem Weinglas. Statistisch betrachtet kommen also 2,5 Besucher pro Minute an den Stand und jedes Gespräch dauert exakt 24 Sekunden. Da kann der kleine universal einsetzbare sächsische Ausdruck 'nu' natürlich wertvolle Zeit sparen. Wir leben nun einmal in hektischen Zeiten. Geeignete Fortbildungsmaßnahmen für Touristiker können deshalb auch Praktika in einem McDrive ihrer Wahl sein...

Donnerstag, 27. Oktober 2005

Der sächsische Wein möchte mehr Beachtung und ist trotzig

Dem Eifer der Investigativ-Journalistin Petra-Alexandra Buhl von der Sächsischen Zeitung ist es zu verdanken, dass ein ungeheurer Vorgang öffentlich bekannt wurde: "Es ist unglaublich, aber wahr: Obwohl es im Elbland 31 Weingüter und mehrere Dutzend prämierter Weine gibt, ist kein einziger Sachse unter den 100 deutschen Top-Winzern vertreten." ('Kein sächsisches Weingut unter den 100 Top-Winzern', sz-online vom 19.10.2005).

Der Skandal war perfekt, als der Kölner Wein-Fachjournalist Pit Falkenstein, der zu der fünfköpfigen Juroren-Gruppe gehört, auf Anfrage bekannt gab, dass sächsische Weine qualitativ nicht mit den Weinen aus den großen deutschen Anbaugebieten gleichziehen können. "Da reisen die Leute wegen des Porzellans an und stellen fest, oh, da gibt’s auch Wein. Nur deshalb wird er gekauft“, sagt Falkenstein." ('Jetzt reisen die Weinpäpste doch an', sz-online vom 20.10.2005).

grainDazu passen meine ganz persönlichen Erfahrungen zum Thema sächsischer Wein: Unsere Hochzeit, die wir in Adams Gasthof in Moritzburg gefeiert haben, war zugleich Schauplatz einer empirischen Erhebung. Unter anderem gab es sächsischen weißen Landwein und einige Kisten eines hervorragenden Forster Ungeheuer Jahrgang 2004 aus meiner pfälzischen Heimat (hier zu beziehen). Was zu erwarten war: Der Forster Ungeheuer wurde mehr getrunken, aber überwiegend von westdeutschen und österreichischen Gästen. Der sächsische Landwein wurde von ostdeutschen Gästen und einem Exil-Sachsen bevorzugt. Was sagt uns das? Geschmack ist eben doch klar subjektiv und auch soziologisch bedingt. Aber natürlich ist ein pfälzischer Spitzenriesling um Lichtjahre besser als jeder andere Weißwein aus Deutschland - das ist so unumstößlich wie die Tatsache, dass der einzig genießbare Gewürztraminer aus dem Elsaß kommt. :)

Zurück zum Krieg der Winzer: Mit einem trotzigen Artikel ('Sachsenwein hat Qualität', sz-online am 27.10.2005) meldete sich Frau Buhl ein weiteres Mal zu Wort und zitierte auch den Chef der Sächsischen Winzergenossenschaft Lutz Krüger: "Es sei wichtig, das Image des sächsischen Weines zu verbessern und weiterhin Qualitätsweine zu liefern." Das klingt dann doch ein wenig blauäugig und treibt PR-Profis den Angstschweiß auf die Stirn. Denn bei gleichbleibender Qualität und null Veränderung im Herstellungsprozess soll das Image der Weine eben mal so verbessert werden.

Einen Schritt in die richtige Richtung geht dafür das Land Sachsen bei seiner diesjährigen 13. Landesweinprämierung. Nach dem Motto "Uns doch egal" wurden 69 Auszeichnungen vergeben - bei insgesamt 77 eingereichten Weinen und Sekten immerhin eine stolze Rate in Höhe von rund 90% ('Wein mit Medaille', sz-online am 24.10.2005).

Lieber Leser, sollte sich Ihnen jetzt der Eindruck erweckt haben, der sächsische Wein ist plörrig und schlecht, dann stimmt das natürlich nicht. Tatsächlich gibt es einige gute Weine aus der Region. Zum Beispiel vom Weingut Matyas. Allerdings haben diese Weine ihren Preis, was den anbauspezifischen und infrastrukturellen Bedingungen geschuldet ist. Auf diesem Preisniveau lassen sich bei Weinen aus der Pfalz schon andere Qualitätsstufen realisieren. Das soll sie jedoch nicht vom Probieren abhalten. Wohl bekomm's!

Mittwoch, 5. Oktober 2005

Bert Wendsche, OB Radebeul: "Du bist Radebeul"

'Radebeul ist Sachsens fitte Stadt' titelt sz-online heute. Das weckt natürlich Interesse, da wir wissen, dass die Radebeuler Laufsport-Muffel sind. Wieso ist Radebeul also so fit? Liegt es am Extrem-Baustellen-Umfahring auf der Meißner Straße? Oder doch eher am Ausdauer-Spurenstein-Verleging? Nichts dergleichen: Die Deutsche Angestellten Krankenkasse DAK hatte zum landesweiten Fitness-Check befohlen und Sachsens Bürgermeister folgten ihrem Ruf. Seit dem 28. September ist es nun offiziell: Radebeul ist fitter als Dresden. Radebeul ist sogar fitter als jede andere Stadt in Sachsen. Und woran liegt das? Natürlich an Bert Wendsche. Radebeul ist nämlich die fitte Personalunion mit dem Oberbürgermeister. Dieser konnte zusammen mit seinem Team in drei Stunden genau 163,1 Kilometer auf dem Ergometer zurücklegen, mehr als jeder andere Bürgermeister Sachsens.
Womit bewiesen wäre, dass sich dieser Oberbürgermeister für seine Stadt abstrampelt. Die Auswirkungen sind messbar - auf dem Egometer.

Samstag, 1. Oktober 2005

Bert Wendsche, OB Radebeul: "Du bist DDR"

In diesen Tagen schlagen die Wellen hoch in der so genannten Blogosphäre. Grund ist die Kuschel-Kampagne 'Du bis Deutschland', ein Projekt vieler großen Medienunternehmen unter Federführung von Bertelsmann. Die Kampagne ruft sehr differente Meinungen und Reaktionen hervor. Einige durchaus gelungene Persiflagen sind bei Flickr zu finden.

In Radebeul hat sich jetzt Bert Wendsche an der effizienten Öffentlichkeitsarbeit orientiert: 'Du bist DDR' hat er zwar nicht gesagt, aber er hätte es sagen können. Jedenfalls hat er sich ganz ähnlich geäußert. Der Anlass dafür ist ein sanierter Wanderweg in den Weinterrassen von Radebeul zwischen Weberstraße und Spitzhaus. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf das Elbtal, vorrausgesetzt, man blendet die Zäune aus, die links und rechts am Wegesrand stehen: 'Beinahe wie in einem Gefängnisgang laufen die Wanderer über den Eggersweg ' (sz-online vom 1. Oktober 2005, 'Zäune im Weinberg ärgern den Stadtchef'). Die verantwortlichen Winzer, die das Land von der Stadt Radebeul gepachtet haben, fürchten sich anscheinend vor massivem und brutalsten Mundraub durch umherziehende touristische Banden. Im Gegensatz zu OB Bert Wendsche, von sz-online zitiert: 'Selbst in Radebeul (sic!) gibt es Beispiele für offene und besucherfreundliche Weinberge, etwa am Staatsweingut Schloss Wackerbarth. Schäden seien dort bisher nicht bekannt geworden, Spaziergänger würden höchstens einige Trauben naschen und das gehöre eben zu einem Herbstausflug durch die Region. Mit Eimern zum Traubenklau sei bisher niemand angerückt. Noch leben könne Wendsche mit Maschendraht in Kniehöhe als Schutz vor Wild in den Weinbergen, mannshohe Zäune aber müssten entfernt und durch Geländer ersetzt werden, fordert er.'

Mit dieser Haltung hat sich der OB schon einmal unsere Zustimmung verdient. Sympathie erhält er dann noch wegen seiner frozelnden Art: 'Es sei wohl eine Art DDR-Mentalität, alles abzugrenzen und einzuzäunen.' Rechtzeitig zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober heißt es also: 'Du bist DDR'. Damit ist auch in der Zukunft gute Unterhaltung aus Radebeul gewährleistet. Darauf stoßen wir an mit einem leckeren Bacchus vom befreundeten Weingut Matyas, das zwar in Coswig beheimatet, aber nicht eingezäunt ist.

Dienstag, 27. September 2005

Verkehrte Welt: Care-Pakete für Köln

Jedesmal, wenn ich die A5 in Richtung Basel fahre, komme ich am Denkmal der Berliner Luftbrücke vorbei. Dann habe ich wieder die Bilder von amerikanischen GIs im Kopf, die Schokolade und Kaugummie an die Westberliner Kinder verteilen und Strumpfhosen an die Damen. Und ich kann mich gut an die Erzählungen über die Pakete aus dem Westen erinnern, welche die Familientmitglieder jenseits der Mauer von ihren Verwandten erhielten. Heute ist alles etwas anders. Dank Oskar Lafontaine kommt im Westen etwas sozialistische Revoluzzer-Stimmung auf, fast 10% der Sachsen wählen FDP und die Pakete werden aus Radebeul nach Köln verschickt. Nein, Sie haben sich nicht verlesen.

Der Kölner Sven Eckardt hat einen entscheidenden Teil dazu beigetragen, dass die Tore der 'Sächsische Spezialitäten Hartmann Karl-Heinz und Thomas Hartmann GbR', besser bekannt als die Produzenten der Nuss-Nougat-Creme 'Nudossi', nicht aufgrund von Insolvenz schließen mussten. Als Fan kann er vom süßen Brotaufstrich nämlich gar nicht genug bekommen. Und das ist wortwörtlich gemeint. In Köln ist Nudossi nämlich nicht so populär wie im Osten Deutschlands. Deshalb musste Sven zu ungewöhnlichen Mitteln greifen und schrieb diesen Brief:

Betreff: Lieferungsschwierigkeiten in Westdeutschland

Sehr geehrter Herr Nudossi,

ich bin ein Ossi. Ich komme sogar aus Radebeul. Und weil das alles noch viel zu banal wäre, sei Ihnen gesagt, dass ich mit viel Kraft tatsächlich einen Stein von meinem Vorgarten auf ihr Betriebsgelände werfen könnte. Aber nicht dass Sie jetzt denken, ich möchte Ihnen drohen. Keineswegs. Ich wollte Ihnen nur verdeutlichen, wie nahe ich Ihnen stehe.

Doch darum geht es auch gar nicht. Ich wohne seit gut 6 Jahren nicht mehr in Radebeul, sondern in Westdeutschland und muss darunter leiden, dass ständig mein Nudossi-Vorrat ausgeht.
Dank meiner Eltern ist für Nachschub gesorgt, sogar über den letzten Sommer, wo ihre Produktion eingestellt war und ich schon Angst bekam, konnten sie mir indirekt helfen. Ich habe mir eigentlich eher selbst geholfen und den Vorrat in ihrem Keller geplündert.

Es ist schön, dass es nun doch wieder Nudossi zu kaufen gibt, dennoch komme ich nicht so einfach ran.
Ich meine, wir leben im Kapitalismus und trotzdem komme ich nicht an mein geliebtes Nudossi ran?

Ich bin verzweifelt. Bitte helfen Sie mir. Gibt es irgendwo in Köln Nudossi zu kaufen ohne dass ich davon weiß?
Und wenn nicht, wieso gibt es im Westen kein Nudossi zu kaufen? Liegt es gar daran, dass in Nudossi der "Ossi" drin vorkommt?

Vielleicht sollten Sie dann einfach ein Konkurrenzprodukt für den Westmarkt herstellen, genannt "Nudwessi", dann können Sie auch gleich die Haselnüsse weglassen, die merken den qualitativen Unterschied eh nicht, denn wer Nutella isst, kann nur unter Geschmacksverirrung leiden.
Aber Imigranten wie mich, welche hier gestrandet sind, werden es zu schätzen wissen und sich freuen.

Mit sozialistischem Gruß

Sven Eckardt



Die Gebrüder Hartmann reagierten prompt. Vielleicht etwas kreuzbrav, aber immerhin sehr hilfsbereit.


Nudossi – Ihr Schreiben vom 06.09.05

Sehr geehrter Herr Eckardt,

herzlichen Dank für Ihren Brief vom 06.09.05.
Es tut uns leid, dass wir Sie im „Westen“ nicht so bedienen können wie im „Osten“.

Wir bieten unsere Produkte in allen Zentralen aller Handelsketten an. Leider werden wir nicht überall gelistet.
Wir beliefern dann hauptsächlich nur die Zentralen und wohin von dort aus „verteilt“ wird, entzieht sich unserer Kenntnis und unserem Einfluss.
Hauptsächlich beliefern wir Rewe, Kaufland, Metro, Spar usw..

Gleichzeitig kann ich Ihnen einen Einzelhändler in Köln benennen, welcher von uns Waren bezieht:

Ossiladen Köln
Breite Str. 6-26
50667 Köln
Tel.: 0221-9389880 Bitte versuchen Sie es dort einmal.

Mit freundlichen Grüßen
Nudossi-Team


Sie sind unter uns. Ossiläden sind eine subtile Form der Kulturrevolution. Deutschland im Herbst. Zieht euch warm an...

Wie Sven auf das Schreiben von Nudossi reagiert hat, ist übrigens in seinem Blog nachzulesen: http://www.myblog.de/ecke-inside/art/1980565

Heute ist Welttourismustag

Hätten Sie es gewußt: WTO steht eigentlich gar nicht für 'World Trade Organization' sondern für 'World Tourism Organization'. Diese wurde 1925 auf einem internationalen Kongress ins Leben gerufen und ist heute eine Organisation der UN. Sie hat 1980 den Welttourismustag als Gedenktag an jedem 27. September ins Leben gerufen. Auf der Website sind die folgenden Informationen über den Welttourismustag zu finden:

The mission of World Tourism Day (WTD) is to foster awareness among the international community of the importance of tourism and its social, cultural, political and economic values. WTD is commemorated under different themes on 27 September each year since 1980 by appropriate events on themes selected by the WTO General Assembly. The World Tourism Organization is the leading international tourism body and a specialised agency of the United Nations with a seat in Madrid, Spain. Its membership is comprised of 146 Member States, seven Associate Members and more than 300 Affiliate Members representing the private sector.

Sie sehen: Tourismus ist wichtig. Bitte buchen Sie jetzt.

Freitag, 16. September 2005

Radebeul on the run

Es ist immer wieder schön, Radebeul aus einem Blickwinkel zu betrachten, der über die üblichen Umschreibungen von Touristikern hinausgeht. So macht es auch Richard, ein Laufsportfreund aus Austin, Texas. In seinem Blog "Running Towards Fitness" schreibt er akribisch über alle Einzelheiten seiner Marathonläufe und -trainings. Richard hat Anfang Mai dieses Jahres auch einige Tage in Radebeul verbracht. Er findet die Gegend ideal für den Laufsport. Für interessierte Sportler stellt er sogar einen Streckenplan bereit. Für die Betrachtung benötigt man allerdings den kostenlosen Adobe SVG Viewer.
Nun lief Richard also durch die Weinhänge und genoss die Landschaft. Leider war sein Kartenmaterial nicht so gut - irgendwann hatt er das Gefühl, nicht mehr richtig zu sein. "I knew that not many people in Dresden/Radebeul ran (which is bizzare to me, its friggin' perfect for it) but on my way South I had one guy ask me if I was lost (kind, but I wasn't) and another fellow ask an odd question. I was trying to find the best way down, and I asked a byciclist which way to the Elbe, and he stopped and said, "Oh, well, you know, its almost 1 kilometer!" I mean, I was all decked out in (sweaty) running gear..."

Wahrheit Nr. 1 über Radebeul: Laufen ist hier kein Breitensport.
Wahrheit Nr. 2 über Radebeul: Einige Radebeuler sind rührend fürsorglich.

Laufsportfreunde wie Richard haben in Radebeul aber noch mit einem weiteren Umstand zu kämpfen: "I've grown out of the habit of carrying water on my long runs. First, there are tons of public supported waterstops in Austin. Second, there are water fountains. Third, I tuck a couple of bucks into my shorts and there's always a convenience store with a nice cool Powerade waiting for me. In Radebeul, on an unseasonably warm Sunday, there were none of these things."

Wahrheit Nr. 3 über Radebeul: "Powerade" läßt sich auf sächsisch ganz schwer aussprechen und wird deshalb in Radebeul nicht verkauft. Schon gar nicht Sonntags.

Daraus ergaben sich für Richard die folgenden Konsequenzen: "So I did about a half marathon's distance, in the hills (mostly), in 75 degree sunny weather, with no fluids. Real smart. Afterwards I drank about 1 litre of mango/orange mineral water (hey, it was cold) and lots of beer this afternoon. Yeah, that'll make up for it."

Somit war Richard am Ende wieder versöhnt mit der Stadt, die er zwar nicht ganz versteht, aber mit Sicherheit sehr gerne hat...


Das ganze Blog-Posting von Richard ist hier zu finden.

Freitag, 9. September 2005

Gut gemeint...

Radebeul ist ein recht exklusiver Ort. Das Gerücht hält sich hartnäckig und ist vor allem eins: wahr. Wer oberhalb der Meißner Straße in den Weinhängen wohnt, läßt sich das auch gerne etwas kosten.

"Radebeul ist die Stadt mit dem höchsten Pro-Kopf-Aufkommen der neuen Länder, mit den wenigsten Arbeitslosen, dem geringsten Wohnungsleerstand, den meisten Villen in Privatbesitz, einem fast ausgeglichenen Haushalt - und rund 250 Bürgern, die Millionen auf dem Konto haben. (Quelle: Die Welt.de, "Millionäre im Weinberg" vom 7. April 2004)

Es läßt sich also gut leben in Radebeul. Das wissen wir nicht erst, seitdem wir die Ferienwohnung dort haben. Der Ort ist trotz Wohlstand nicht geprägt vom Bild der Schickeria, sondern hat sich seine schnoddrige sächsische Art bewahrt. Authentizität gehört schließlich auch zu einer Prädikats-Idylle dazu.

Aber wie konnte es dazu kommen? Dieses Radebeuler Blog verrät es...

Karl May auf der Spur

fussspurHeute ist es soweit: Vor dem Karl-May-Museum werden erste Spurensteine in den Gehweg eingearbeitet (Quelle: sz online vom 07.09.2005, „Besucher finden leichter zum Museum“). Dabei handelt es sich nicht etwa um eine drollige Alternative zum Hollywood Walk of Fame, sondern um eine Orientierungshilfe, die für das Museum wirbt. Nach und nach wird nämlich eine komplette Spur aus diesen Steinen entstehen, die vom Radebeuler Bahnhof Ost zum Karl-May-Museum führt. Dann werden Sie irgendwann nur noch vor das Tor der Stadtvilla Radebeul treten müssen, um die Spur zum Karl-May-Museum aufnehmen zu können. „In den kommenden Jahren (Quelle: ebd.)“ soll dieses ehrgeizige Projekt zum Ende gebracht werden. Falls Häuptling „Humpelnde Schnecke“ es sich nicht anders überlegt. Wir werden auf jeden Fall an der Spur partizipieren und einen "Stadtvilla Radebeul Haltestellenstein" vor dem Tor in den Gehweg einlassen. Dann stolpern Sie nicht nur im Internet über unsere Ferienwohnung...

Montag, 5. September 2005

Die Schwupsgate Affäre

Radebeul im November 2004: Kalt bläst der Windmond seinen Odem durch die Straßen und über die Plätze der Stadt. Als wäre er sich schelmenhaft bewusst, dass er deswegen zu einer klischeehaften Analogie herangezogen wird. Denn wie ein Wirbelwind präsentiert sich auch das neue Logo der Stadt Radebeul und genauso viel Wind wird um es selbst verursacht.

Der Schwups, das neue Logo der Stadt Radebeul Am 03. November 2004 wurde das Logo erstmals in der Lokalausgabe der SZ online vorgestellt. In einer knapp gehaltenen Meldung wurde der interessierte Leser darüber informiert, dass das neue Logo in Zukunft Schritt für Schritt eingeführt wird und bald vom Briefbogen bis zum Internetauftritt alle Kommunikationsmittel zieren soll. Für Schnäppchenjäger war vielleicht besonders die Mitteilung interessant, dass die Tourist Information zahlreiche Werbemittel “wie Regenschirme, T-Shirts, Kugelschreiber“ mit dem neuen Logo vertreiben wird. In der Öffentlichkeit soll das Logo vor allem durch die neue Beschilderung der Sehenswürdigkeiten auf sich aufmerksam machen. Das Logo als Ergebnis eines neuen Tourismuskonzepts bekam in der gleichen Ausgabe der SZ online noch etwas mehr Raum eingeräumt. In dem Artikel wurde erklärt, dass sich Radebeul seinen Gästen neu präsentieren will und das Logo der Vielfalt ein Dach geben soll. Das kann sie bestimmt gut gebrauchen, gerade nach den Wahlergebnissen der Landtagswahlen. Und so gipfelt der Artikel in der ontologischen Aussage des OB Wendsche: „Wo Stadt drauf steht, ist auch Stadt drin.“

„Ich war zwei Öltanks“ hätte auch nicht gepasst. Dennoch war nicht nur Jubel über die Innovation zu hören: Zwar gab es verhalten positive Reaktionen, die dem Logo bescheinigten, dass es jung sein möchte, doch gab es auch sehr kritische Stimmen. So schrieb ein besorgter Bürger in einem Leserbrief: „Das neue Logo für Radebeul findet unsere Zustimmung nicht. Es besitzt keinerlei Wiedererkennungswert der Stadt. Wäre der Schriftzug "Radebeul" nicht da, es wäre beliebig für jede Stadt einsetzbar. Es ist weder witzig, kreativ noch treffsicher. Was man da an Deutungen hinein interpretiert, kommt uns vor wie Lesen im Kaffeesatz.“
Mit Sicherheit ist z. B. einem Scherenschnitt von Kurt Biedenkopf eher zu bescheinigen, dass sich Radebeul darin wieder erkennt. Die Kritiker des flux „Schwups“ getauften Logos hatten aber auch konkrete Vorschläge, welche Form des Logos besser geeignet wäre: “Eine moderne, abstrahierte Rebe wäre m.E. besser gewesen, denn auf die vom Wein geprägte (und durch die Elbe ermöglichte) Kulturlandschaft gründet sich auch alles Weitere: Kultur, Malerei, Lebensfreude, Zuzug, Tourismus, Feste, Sportveranstaltungen u.v.a.m.“ (Karin F.) Endlich einmal klare Worte! Zuzug findet in Radebeul wegen dem Wein statt - wir haben es ja schon immer geahnt. Wer einmal um 12.00 Uhr mittags betrunkenen Jugendlichen in der S-Bahn von Dresden nach Meißen begegnet ist, wir das auch gerne glauben.
Oberbürgermeister Wendsche hatte also seine liebe Not, den Bürgern seine ästhetischen Präferenzen näher zu bringen. Damit aber nicht genug. Zu allem Überfluss ist der Auftrag zur Gestaltung des neuen Logos auch noch an eine Agentur aus dem Westen gegangen. Als ob es in Radebeul nicht genug Grafiker und Werber von Format gibt, die in unnachahmlicher Weise dem neuen Biedermeier zur vollen Blüte verhelfen könnten. Stattdessen wurde das Logo von einer Agentur aus Kassel entworfen. Kein Wunder also, dass es bei dieser kulturübergreifenden Zusammenarbeit von den ersten Gesprächen bis zur Vollendung des Logos 1 ½ Jahre gedauert hat.

Noch größer wurde der Sturm der Entrüstung, den die Stadträtin Gisela Leuthold am 24.11.2004 mit ihrer Anfrage in der Stadtratssitzung auslöste. Sie wollte wissen, was das Logo gekostet habe und welcher Ausschuss darüber abgestimmt hat. Die kann aber auch Fragen stellen! Wegen der lächerlichen 20.000 Euro, über deren Verfügung Herr Wendsche alleine entschieden hat, muss man doch keinen Aufstand machen – dass es sogar gut war, den Stadtrat nicht in die Auswahl des Logos einzubeziehen, zeigen Äußerungen diverser Stadträte. Der eine befürchtete, dass die Stadt sich mit diesem Gekrakel zum Gespött machen würde, der andere gab zu bedenken, dass das Logo seines Unternehmens von einem „versierten Mitarbeiter“ erstellt wurde und nur 150 Euro gekostet hätte. Wahrscheinlich wäre es auch günstiger, wenn in Zukunft einfach nicht mehr über den Haushalt abgestimmt wird, sondern Bert Wendsche das alleine entscheidet.

10 Monate später hat man die Affäre längst vergessen. OB Wendsche hat Besserung gelobt und wird nun bestimmt den Stadtrat in alle weiteren wichtigen Entscheidungen einbeziehen. Er hat noch mal die Kurve gekriegt. Und die neuen Stelen und Schilder werden auch schon aufgestellt. Eine sehr bodenständige Stadt Radebeul hat sich mit einem modernen Logo arrangiert. Gott sei Dank ist die städtische Internetseite noch immer von Gestern. Wegen der Identität.

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