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Dresden through the eyes of ...

Donnerstag, 22. Juni 2006

TourDresden. Das urbane Blog

Zufällig bin ich auf ein ganz frisches Dresdner Weblog gestoßen. Danke,Stephan. :-) Nicht nur das Design des Weblogs begeistert mich, sondern auch die Perspektive, aus der die Stadt Dresden betrachtet wird. Grund für eine weitere Folge aus der Serie 'Dresden through the eyes of...'

... Thomas Filip. Thomas schreibt über sich: "Ich selbst bin von Beruf Mediengestalter. Dinge mit einer Form zu versehen, ist meine tägliche Arbeit.
Ich betrachte insbesondere die Berufe des Stadtplaners und des Architekten als artverwandte Berufe, denn auch hier geht es darum, Dinge mit einer Form, mit einem Ausdruck zu versehen – mit dem großen Unterschied, dass die Erzeugnisse dieser Berufsstände jahrzehntelangen, möglicherweise sogar jahrhundertelangen Bestand haben [...]."

In seinem Weblog TourDresden dreht sich deshalb alles um die architektonische und stadtplanerische Gestalt Dresdens. Die Beiträge sind mit vielen Bildern garniert und vermitteln etwas von dem schnellen Puls, der Dresdens Baustellen vorantreibt. Die Veränderung des Stadtbilds ist ein großes Thema, die Geschichte der Entstehung ein anderes. Das TourDresden Weblog wirft einen sehr speziellen Blick auf Dresden. Gerade diese Spezialisierung macht es aber so interessant. Ab heute auf meiner Blogroll.

Mittwoch, 31. Mai 2006

Von maskierten Panflötenspielern und Glasperlen

Frau Brummfisch hat ein wunderbares Talent, sehr respektlos zu schreiben. Was für ein Glück, dass sie ein paar Tage in Dresden verbracht hat und es sich nicht nehmen ließ, auch das Karl-May-Fest zu besuchen.

Eigentlich fing es ja ganz gut an mit einer tollen Dampflokomotive, aber dann stellten wir fest, dass das Fest hauptsächlich darin bestand, dass jeder Einwohner von Radebeul sein Indianer-/Cowboykostüm aus dem Schrank holt und mehr oder weniger lustig herumsitzt. Manch einer hat sich auch als Südstaaten-Soldat verkleidet - was das mit dem Wilden Westen zu tun hat, wurde uns nicht wirklich klar. Hauptsächlich kann man aber Kanonen abfeuern und so, da macht jeder Kleingärtner gerne mit.

Damit liegt sie gar nicht so weit neben der Definition, die auf Wikipedia zu finden ist. Diese beschreibt etwas holprig die Festtage als eine Art Volksfest, das sich seit 1991 alljährlich im Mai dem Thema rund um Karl May und Indianer gewidmet hat.

Echte Indianer gab es aber auch zu bestaunen. Allerdings fand Frau Brummfisch etwas über die Beziehungen der Indianer heraus, das in der Tat seltsam ist: Die Indianer behaupteten alle, sie kämen aus Wisconsin und/oder Kanada, hatten aber alle Frauen dabei, die Antje oder Brigitte hießen. Das kam uns dann doch spanisch vor. Der Verdacht regte sich, dass es sich hierbei eventuell um vielseitige Berufsindianer handelte, die auch mit einem Poncho und der Panflöte umgehen können und in den Fußgängerzonen deutscher Großstädte zu Hause sind. In Frankfurt am Main treten diese auf der Zeil übrigens schon mit nordamerikanischer Indianertracht auf - der Verdacht ist also durchaus berechtigt. Dennoch kann man den Veranstaltern keine böswillige Täuschung vorwerfen. Im Gegenteil, diese waren sehr um einen authentischen Charakter für das Fest bemüht. So wurde extra für das Festival die Westernstadt Little Tombstone im Lößnitzgrund von so genannten 1-Euro-Jobbern zusammengezimmert. Da drängt sich ein Vergleich mit billigem Fusel und Glasperlen unweigerlich auf.

Frau Brummfisch fühlte sich plötzlich nicht mehr wohl auf dem Karl-May-Fest: Aus Furcht vor indianischen Panflöten verließen wir den Ort dann doch eher fluchtartig [...]. Und ihr Instinkt gab ihr Recht: [...] auf unserem Weg zum Bahnhof kamen wir nämlich tatsächlich an der obligatorischen Panflötengruppe vorbei, die sich unter einer Plane versammelt hatte.

Das Lied vom Tod - vom Regentanz verhindert. Übrigens: Bei der Spendenaktion für den kaputten Santa-Fé-Express des Radebeuler Traditionsbahnvereines, der auf dem Karl May-Fest regelmäßig überfallen wird, wurde kein einziger Euro eingenommen. Vielleicht sollte der Verein beim nächsten Karl May-Fest einfach den Spieß umdrehen und die Besucher überfallen?

Montag, 24. April 2006

Dresden through the eyes of ...

...Joel David Stern, (Welt)Reisender und Blogger im Travelblog.

David war genau eine Nacht und einen halben Tag in Dresden. Auf der Durchreise von Berlin nach Prag ist er mit einer Mitfahrgelegenheit in Dresden angekommen. In seinem Journal Eintrag schreibt er:

Our driver, Steffen Rudig is a citizen of the former DDR and although he didn't really speak any english, we were able to converse in german somewhat and he answered all the questions we had on what life was like in the DDR before the fall of the Berlin Wall, after the fall of the Berlin Wall and his hopes for the future of former East Germany.

Über Herrn Rudigs Ausführungen zum "Ostdeutschen Leben" schweigt er allerdings respektvoll. Wahrscheinlich wären diese sowieso nicht repräsentativ - auch wenn sich das Gerücht, der "Ossi" sei ein sächsisch sprechendes Einheits(!)format, hartnäckig hält. Allerdings wird ihm wärend der Fahrt nicht langweilig geworden sein. Ostdeutsche Biografien sind eigentlich immer interessant für Menschen, die auf der anderen Seite des eisernen Vorhangs aufgewachsen sind.

Was kann man nun an einem halben Tag von Dresden sehen? Nicht viel. Aber noch spannender ist die Frage, was man an diesem halben Tag nicht von Dresden sieht. Joel David beschreibt seinen Eindruck so:

The next morning, we tried to walk around Dresden but the rain and our tiredness got to us, so we sacked it off and ended up back in the hostel drinking tea before catching our train to Prague. Despite being much smaller than Berlin, Dresden does have a certain charm - if you like East German buildings!

Es ist also möglich, Dresden ohne Barock in Erinnerung zu behalten. So wird die Stadt sowieso besser zu Herrn Rudigs Ausführungen passen. Ich kann es Joel David jedenfalls nicht übel nehmen, dass Dresden für ihn nur aus sozialistischen Zweckbauten besteht. Der Grund: Ich habe die Stadt vor fünf Jahren auf die gleiche Weise kennengelernt. Auf der Durchreise von Frankfurt am Main nach Prag.

Dienstag, 20. Dezember 2005

Martin Röll über Dresden

Dresden ist aber auch ein komischer Standort für Ihre Tätigkeit, oder?

Das ist kein Standort. Ich lebe hier.


Martin Röll ist selbstständiger Berater, Referent und Coach. Er berät Unternehmen und Organisationen beim Einsatz von Social Software (Weblogs, Wikis, RSS) in der Unternehmenskommunikation.

Außerdem ist er der Autor des bekannten E-Business Blogs.

Mittwoch, 28. September 2005

Dresden through the eyes of ...

... Sarah Reader, Autorin des Weblogs 'Remember White Rabbit'.

Mit Sarah startet eine neue Rubrik im Radebeuler Bärentöter. Jedesmal, wenn ich über Ansichten, Erzählungen oder Projekte stolpere, die sich in ungewöhnlicher Weise mit Dresden beschäftigen, werde ich diese unter der Rubrik 'Dresden through the eyes of ...' vorstellen.

Sarah ist eine 25 Jahre alte Amerikanerin, die in Dresden studiert und als Englisch-Lehrerin arbeitet. In ihrem Weblog 'Remember White Rabbit' erzählt sie in erfrischend unkonventioneller Weise über ihr Leben in der Dresdner Neustadt. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund. So lautet zum Beispiel die Überschrift eines Eintrages vom 16. September: The NPD stole my bike. Auch wenn sie im ersten Satz teilweise revidiert: It´s possible. Im weiteren Text reflektiert sie über den Wahlkampf in Dresden und die Möglichkeit, dass Dresden wahlentscheidend sein könnte: So maybe the election will be decided in the east! That has Edmund Stoiber's panties up in a bunch!!
Lesenswert sind aber auch die vielen Berichte über ihre Ausflüge in die Umgebung von Dresden, so auch nach Radebeul:

Sunday last weekend was so nice, it was a perfect day to go for a stroll in the woods and around the vineyards in Radebeul.
It was a surprise to come across a couple towers like this. My students tell me that they were built as a part of a health spa that used to be located in Radebeul. It's possible that they even looked about like this when the spa was up and running, because some were built as ruins, as it was a fashionable thing to do at the time.


Das wußte ich noch nicht. Und weil Sarah über ihr Leben in Dresdner Kulisse schreibt und nicht über Sehenswürdigkeiten als Sammlungen von Jahreszahlen, ist ihr Weblog so lesenswert. Sie liebt diese Stadt: Dear Dresden, you’ve shot an arrow into my heart. I can’t imagine a better place to live with nicer people or more beautiful scenery.

Und das, obwohl die NPD ihr Fahrrad gestohlen hat. Möglicherweise. Vielleicht bringt ein netter Mensch 'The Sprick' zurück. Ich wünsche ihr das sehr.

Vielleicht möchten Sie noch wissen, was es mit dem weißen Hasen auf sich hat. Finden Sie es heraus: 'Remember White Rabbit'.

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