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Montag, 5. September 2005

Ötzi intim

Sex sells – auch in Kultur und Wissenschaft. Dem cleveren Marketing des Landesamts für Archäologie in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum für Vorgeschichte ist es zu verdanken, dass auch nach dem Sommer etwas Schwüle in Dresden zu verspüren ist. Nicht dezent erotisch oder leicht frivol kommt die aktuelle Ausstellung der Partner daher, nein, es geht um Hardcore: „100.000 Jahre Sex“. Dabei handelt es sich nicht etwa um die Sammlung (leerer) Versprechen übermütiger Sachsen, sondern um eine Ausstellung „über Liebe, Wollust und Fruchtbarkeit - anschaulich dargestellt anhand 260 skuriller und origineller Fundstücke aus Europa, von der Altsteinzeit bis zur Neuzeit“ (Quelle: dresden.de vom 05.09.05). Wer das Verlangen eines sofortigen Besuchs verspürt, dringt noch bis 18.01.2006 in das Landesamt für Archäologie ein. Nicht bekannt ist leider, was der Souvenir-Shop begleitend zur Ausstellung verkauft…

Landesamt für Archäologie mit
Landesmuseum für Vorgeschichte
Palaisplatz 11
01097 Dresden

Map24

Ankündigung neuer Inhalte auf stadtvillaradebeul.de

Unsere Internetseiten finden Tag für Tag großen Zuspruch. Im Mittel informieren sich täglich 19 eindeutige Besucher über die Ferienwohnung Stadtvilla Radebeul, im August waren es insgesamt 574 Besucher. Und das, obwohl die Website noch gar nicht fertig gestellt ist. Ca. 60% der geplanten Inhalte fehlen nämlich noch. Da dies aber ein Non-Profit-Unternehmen ist, lassen wir uns verständlicherweise auch etwas mehr Zeit mit der Umsetzung.
Dennoch wird es in nächster Zeit ein größeres Update geben: Das Herzstück der Seite, die Rubrik „Orte, Fakten und mehr“ mit vielen Informationen, wird nämlich online gebracht. Zum Appetit holen sind hier zwei Screenshots von der Betaversion zu sehen.
Für Gäste bieten wir auch eine Version als PDF-Version an.

screenshot-2-testversion screenshot-1-testversion

Bauarbeiten auf der Meißner Straße

Die Meißner Straße wird noch bis Mitte 2006 in Abschnitten umgebaut. Das behindert den öffentlichen Nahverkehr aber nur bedingt. Für unsere Gäste bedeutet das lediglich, dass statt der Straßenbahn 4 ein Schienen-Ersatzbus fährt. Die Frequenz hat sich in den Hauptzeiten kaum geändert. Die aktuellen Fahrpläne finden Sie auf www.stadtvillaradebeul.de im Bereich > Stadtvilla > Lageplan als Downloads unter den gekennzeichneten Haltestellen.
Weiterhin können Sie ohne Probleme ganz regulär die S-Bahn von Radebeul Ost aus benutzen, um in die Dresdner Innenstadt zu gelangen.
Für den Straßenverkehr gibt es einen Überblick aller Baumaßnahmen bis Mitte 2006 auf einer Sonderseite der Stadtverwaltung. Diese beinhaltet auch einen Stadtplan samt eingezeichneten Umleitungen für den Download (1MB). Leider müssen Sie einige Erfahrungen mit Schaltzeichnungen besitzen, wenn Sie den Plan dechiffrieren wollen.
Generell gilt aber: Unsere Gäste haben stets freie Fahrt nach Dresden und in die Umgebung.

Ferienwohnung Stadtvilla Radebeul in Zahlen

Das Unternehmen war nicht ohne Risiko, aber der Erfolg gibt uns Recht. Als wir Anfang Juli 2004 die Ferienwohnung bezugsfertig hatten und unsere ersten Gäste begrüßen durften, ahnten wir nicht, welchen Zuspruch wir noch bekommen sollten. Der Erfolg lässt sich auch mit Kennzahlen beschreiben (Alle Zahlen gültig für den Zeitraum vom 01.07.04 bis 31.12.04):

Anzahl Übernachtungen: 109
Auslastung in Prozent: 60,89%
Mittlere Aufenthaltsdauer: 4,7 Tage

Zum Vergleich: Im restlichen Radebeul tendiert die Aufenthaltsdauer gegen 3 Tage, in Meißen beträgt sie sogar nur 1,8 Tage. (Quelle: „Radebeul: Hanseaten locken“, sz online vom 26.08.05). Die Bettenauslastung im Elbland betrug 2004 ca. 40% (Quelle: „Der Gäste-Anlocker“, sz online vom 06.08.05).

auslastung60% unserer Gäste bleiben vier oder mehr Tage in der Ferienwohnung. Im Mittel ist die Wohnung mit 3,5 Personen ausgelastet.

Mehr noch als über die guten Zahlen freuen wir uns aber über die vielen Widmungen und teilweise aufwendigen Zeichnungen in unserem Gästebuch – an dieser Stelle vielen lieben Dank an alle Schreiber! Ihr Feedback ist eine ungeheure Motivation, weiterzumachen und in die Ferienwohnung Stadtvilla Radebeul zu investieren.

Die Schwupsgate Affäre

Radebeul im November 2004: Kalt bläst der Windmond seinen Odem durch die Straßen und über die Plätze der Stadt. Als wäre er sich schelmenhaft bewusst, dass er deswegen zu einer klischeehaften Analogie herangezogen wird. Denn wie ein Wirbelwind präsentiert sich auch das neue Logo der Stadt Radebeul und genauso viel Wind wird um es selbst verursacht.

Der Schwups, das neue Logo der Stadt Radebeul Am 03. November 2004 wurde das Logo erstmals in der Lokalausgabe der SZ online vorgestellt. In einer knapp gehaltenen Meldung wurde der interessierte Leser darüber informiert, dass das neue Logo in Zukunft Schritt für Schritt eingeführt wird und bald vom Briefbogen bis zum Internetauftritt alle Kommunikationsmittel zieren soll. Für Schnäppchenjäger war vielleicht besonders die Mitteilung interessant, dass die Tourist Information zahlreiche Werbemittel “wie Regenschirme, T-Shirts, Kugelschreiber“ mit dem neuen Logo vertreiben wird. In der Öffentlichkeit soll das Logo vor allem durch die neue Beschilderung der Sehenswürdigkeiten auf sich aufmerksam machen. Das Logo als Ergebnis eines neuen Tourismuskonzepts bekam in der gleichen Ausgabe der SZ online noch etwas mehr Raum eingeräumt. In dem Artikel wurde erklärt, dass sich Radebeul seinen Gästen neu präsentieren will und das Logo der Vielfalt ein Dach geben soll. Das kann sie bestimmt gut gebrauchen, gerade nach den Wahlergebnissen der Landtagswahlen. Und so gipfelt der Artikel in der ontologischen Aussage des OB Wendsche: „Wo Stadt drauf steht, ist auch Stadt drin.“

„Ich war zwei Öltanks“ hätte auch nicht gepasst. Dennoch war nicht nur Jubel über die Innovation zu hören: Zwar gab es verhalten positive Reaktionen, die dem Logo bescheinigten, dass es jung sein möchte, doch gab es auch sehr kritische Stimmen. So schrieb ein besorgter Bürger in einem Leserbrief: „Das neue Logo für Radebeul findet unsere Zustimmung nicht. Es besitzt keinerlei Wiedererkennungswert der Stadt. Wäre der Schriftzug "Radebeul" nicht da, es wäre beliebig für jede Stadt einsetzbar. Es ist weder witzig, kreativ noch treffsicher. Was man da an Deutungen hinein interpretiert, kommt uns vor wie Lesen im Kaffeesatz.“
Mit Sicherheit ist z. B. einem Scherenschnitt von Kurt Biedenkopf eher zu bescheinigen, dass sich Radebeul darin wieder erkennt. Die Kritiker des flux „Schwups“ getauften Logos hatten aber auch konkrete Vorschläge, welche Form des Logos besser geeignet wäre: “Eine moderne, abstrahierte Rebe wäre m.E. besser gewesen, denn auf die vom Wein geprägte (und durch die Elbe ermöglichte) Kulturlandschaft gründet sich auch alles Weitere: Kultur, Malerei, Lebensfreude, Zuzug, Tourismus, Feste, Sportveranstaltungen u.v.a.m.“ (Karin F.) Endlich einmal klare Worte! Zuzug findet in Radebeul wegen dem Wein statt - wir haben es ja schon immer geahnt. Wer einmal um 12.00 Uhr mittags betrunkenen Jugendlichen in der S-Bahn von Dresden nach Meißen begegnet ist, wir das auch gerne glauben.
Oberbürgermeister Wendsche hatte also seine liebe Not, den Bürgern seine ästhetischen Präferenzen näher zu bringen. Damit aber nicht genug. Zu allem Überfluss ist der Auftrag zur Gestaltung des neuen Logos auch noch an eine Agentur aus dem Westen gegangen. Als ob es in Radebeul nicht genug Grafiker und Werber von Format gibt, die in unnachahmlicher Weise dem neuen Biedermeier zur vollen Blüte verhelfen könnten. Stattdessen wurde das Logo von einer Agentur aus Kassel entworfen. Kein Wunder also, dass es bei dieser kulturübergreifenden Zusammenarbeit von den ersten Gesprächen bis zur Vollendung des Logos 1 ½ Jahre gedauert hat.

Noch größer wurde der Sturm der Entrüstung, den die Stadträtin Gisela Leuthold am 24.11.2004 mit ihrer Anfrage in der Stadtratssitzung auslöste. Sie wollte wissen, was das Logo gekostet habe und welcher Ausschuss darüber abgestimmt hat. Die kann aber auch Fragen stellen! Wegen der lächerlichen 20.000 Euro, über deren Verfügung Herr Wendsche alleine entschieden hat, muss man doch keinen Aufstand machen – dass es sogar gut war, den Stadtrat nicht in die Auswahl des Logos einzubeziehen, zeigen Äußerungen diverser Stadträte. Der eine befürchtete, dass die Stadt sich mit diesem Gekrakel zum Gespött machen würde, der andere gab zu bedenken, dass das Logo seines Unternehmens von einem „versierten Mitarbeiter“ erstellt wurde und nur 150 Euro gekostet hätte. Wahrscheinlich wäre es auch günstiger, wenn in Zukunft einfach nicht mehr über den Haushalt abgestimmt wird, sondern Bert Wendsche das alleine entscheidet.

10 Monate später hat man die Affäre längst vergessen. OB Wendsche hat Besserung gelobt und wird nun bestimmt den Stadtrat in alle weiteren wichtigen Entscheidungen einbeziehen. Er hat noch mal die Kurve gekriegt. Und die neuen Stelen und Schilder werden auch schon aufgestellt. Eine sehr bodenständige Stadt Radebeul hat sich mit einem modernen Logo arrangiert. Gott sei Dank ist die städtische Internetseite noch immer von Gestern. Wegen der Identität.

Nachgereicht: Der 13. Februar 1945/2005

Am 13. Februar 2005 jährte sich zum 60. Mal die Zerstörung Dresdens durch alliierte Luftangriffe. Dieser Tag ist für viele ältere Dresdner mit Schmerz und Trauer über Verluste in der Familie und der Zerstörung der Lebensgrundlage verbunden. Es war ein Inferno, dessen Gedenken jedem vernunftbegabten Menschen die Schrecken des Krieges aufzeigt und ihn an seine gesellschaftliche Verantwortung erinnert. Nur dieses Jahr war einiges anders: Nach dem katastrophalen Wahlergebnis der sächsischen Landtagswahl 2004 und dem drastischen Stimmenzuwachs für die rechtsradikale nationalistische NPD war und ist das Gedenken dieser Tage nicht unproblematisch und verursachte nicht nur bei vielen Dresdnern Bauchschmerzen. Wähnen sich doch nicht nur einige alte Dresdner, sondern auch Jugendliche, die teilweise so jung sind, dass sie nicht mal mehr in der DDR zur Schule gegangen sind, in der Rolle der Opfer dieses Bombardements. Nicht Trauer treibt sie um, sondern die Aufrechnung von Opfern für die Reinwaschung einer deutschen Volksseele. Sie wollten den „Opfern des anglo-amerikanischen Terrorangriffs vor 60 Jahren die Ehre erweisen“ (Deutsche Stimme).
Um diesem braunen Pöbel mit seinen geschichtsrevisionistischen, dumpfen Ansichten entgegenzutreten, gemahnte eine Gruppe prominenter Dresdner Bürger zu einer Erinnerungskultur, der es „neben der bewussten Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Wahrnehmung der eigenen Verantwortung in der Gegenwart“ auch darum geht, „die Diskussion und die öffentliche Aufmerksamkeit nicht den ewig Gestrigen zu überlassen“. Ausgehend von einer Podiumsdiskussion am 19. März 2004 in der Frauenkirche hat diese Gruppe den Text »Dresden, 13. Februar – Ein Rahmen für das Erinnern« formuliert. Um in der Öffentlichkeit mit dieser Geisteshaltung wahrgenommen zu werden, wurde die Aktion „Weiße Rose“ ins Leben gerufen, die sich aber nicht, obwohl nahe liegend, auf die Widerstandsgruppe der Geschwister Scholl bezog, sondern auf eine Idee der Dresdnerin Nora Lang, welche die Rose als Symbol für alle Opfer von Terror und Gewalt verstehen will. In einem Interview mit der sächsischen Zeitung vom 06. Februar äußerte sich Frau Lang: „Ich hoffe sehr, dass die Menschen die Rosen in Dresden als eigenständiges Symbol begreifen und sie nicht mit einem Zeichen der Widerstandsgruppe verwechseln. Schließlich sind wir, die Überlebenden, keine Widerstandsgruppe.“
Umso trauriger, dass am 13. Februar unzählige von Neonazis demonstrativ mit weißen Rosen durch Dresden marschiert sind.

http://www.dresden.de/13.Februar

Prolog

Den Neujahrstag 2004 verdösten wir im Fond einer Limousine auf der Heimreise von Dresden nach Frankfurt am Main. Diese viereinhalb verregneten Stunden auf der Autobahn haben ausgereicht, um eine Idee zu formulieren und einen Beschluss zu fassen.

Radebeul war mir schon einmal vor 20 Jahren ein Begriff. Damals verschlang ich die gesammelten Werke Karl Mays und lieh mir in der Bibliothek unter anderem auch seine Autobiografie aus, erschienen im Band 34, "ICH", Karl-May-Verlag Bamberg. Im Alter von knapp 10 Jahren war diese für mich allerdings nur mäßig interessant - bis auf die Tatsache, dass irgendwo in Deutschland ein Städtchen namens Radebeul existiert, in der die Villa Shatterhand steht. Dort sollen all die Schätze aus dem Wilden Westen und dem Orient zu finden sein, die Karl May als Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi zusammengetragen hat. Der eiserne Vorhang hinderte meine Eltern damals allerdings, dem Drängen ihres Sohnes nachzugeben und einen Familienurlaub nach Radebeul zu unternehmen.

Radebeul erschien nach meiner Kindheit das erste Mal wieder 2001 auf meiner persönlichen Landkarte. Ich hatte mich frisch verliebt in eine gebürtige Radebeulerin, die heute meine Frau ist. Zusammen machten wir im Oktober eine Reise nach Prag und Wien, nicht ohne vorher einen Tag bei den Eltern meiner Frau in der Nähe von Dresden zu verbringen. Es dämmerte schon, als der ICE kurz vor Dresden an Radebeul vorbei raste. In den paar Sekunden sah ich das erste Mal die Weinhänge, das Spitzhaus und den Jacobstein. Ich bekam eine Ahnung vom Charakter der Stadt mit all ihren Villen und Gärten.

Weihnachten 2001 waren wir zum zweiten Mal in Dresden. Die Stadt ist überwältigend, auch heute noch, nach unzähligen Besuchen. Die breiten Straßen lassen die Dimensionen der feierlichen Aufmärsche von NVA, SED und Massenorganisationen der DDR begreifen. Die historische Altstadt in ihrer barocken Pracht ist wunderschön. Die Neustadt hat sich viel vom Flair der Wendejahre bewahrt. Überall wird investiert, renoviert und saniert. Mit jedem Besuch gibt es etwas Neues zu entdecken.

Wir wohnten zwischen den Feiertagen in einem kleinen Zimmer in einer Herberge von Radebeul. Es schneite unaufhörlich, die Straßen waren mit einer dicken Schicht Schnee bedeckt. Am Nachmittag des 31. Dezember starteten wir zu einem Spaziergang, der meine Liebe zu Radebeul begründen sollte. Meine Frau führte mich über Schloss Wackerbarth die Weinterrassen hinauf zum Jacobstein (Davon zeugt heute ein Foto des verschneiten Belvederes im Wohnzimmer der Ferienwohnung). Bis zu einem halben Meter tief versanken wir im Schnee. Mit feuchten Hosenbeinen und Eiskristallen auf den Dufflecoats erreichten wir unser Ziel. Vor uns lag ein Panorama des verschneiten Radebeuls. Aus hunderten kleinen Häusern und Villen stieg Rauch aus den Schornsteinen. Die Stadt sah aus, als hätte jemand Unmengen von Puderzucker darüber verstreut. Weil ich in der relativ warmen und eher schneearmen Rheinebene aufgewachsen bin, hat mich dieses Bild natürlich sehr beeindruckt.

Der Heimweg führte uns durch ein kurzes Waldstück zurück nach Radebeul. Am Hang stehen besonders prächtige Villen mit großen Gärten. Vielleicht kennen Sie noch die Kinderbücher von Enid Blyton, speziell die Romane der „Geheimnis um…“-Reihe. Als Kind habe ich diese Bücher geliebt und mir ausgemalt, wie das fiktive Peterswalde, der Ort aller Handlungen, aussehen mag. Es entsprach verblüffend dem realen Radebeul an diesem wunderschönen verschneiten Jahresende.

2003 verbrachten wir bereits das dritte (und vorerst letzte) Sylvester in Radebeul. Dazwischen waren wir einige Male aus unterschiedlichsten Gründen in Dresden und Radebeul. Meistens haben wir bei Freunden und Verwandten gewohnt, was die Zeit, in der wir für uns sein konnten, doch stark eingeschränkt hat.

In diesem Jahr erfolgte außerdem die Auflösung einer Unternehmung, an welcher meine Frau beteiligt war. Somit kam Sie in den alleinigen Besitz der Wohnung in der Pestalozzistr. 11. Bis zum Herbst wurde diese vom Unternehmen vermietet, seitdem stand sie leer. Wahrscheinlich kam uns die Idee schon, als meine Frau mir die Wohnung zeigte. Bis auf das schöne Badezimmer mit der Eckbadewanne, separater Dusche und Blick auf das Spitzhaus war diese komplett leer. Sie ließ viel Platz für Ideen.

Und so kam es, dass wir auf der Rückfahrt von Dresden nach Frankfurt am Main nach reiflicher Überlegung den festen Beschluss fassten, die Wohnung noch 2004 als Ferienwohnung zu nutzen.
Ab Januar erkundigten wir uns über die Marktbedingungen und erstellten ein Konzept für die Einrichtung und Vermarktung der Wohnung. Der Ausbau erfolgte in mehreren Etappen ab März 2004 und ich schrieb das Drehbuch für die Internetseiten. Wir sammelten sehr viel Material, von dem noch gar nicht alles veröffentlicht ist – es aber hoffentlich bald sein wird.

Unter anderem war ein Newsletter geplant, der einmal im Quartal auf zwei bis drei Seiten Geschichten und Informationen aus Radebeul und Dresden beinhaltet. Leider hat es dieses Projekt nie auf einen der oberen Plätze der Agenda geschafft. Weshalb der Newsletter jetzt nach gut einem Jahr kurzerhand eingeäschert wurde. „Der Radebeuler Bärentöter“ ist ab sofort ein Weblog.

Damit wären wir am Ende dieses ersten Beitrags angelangt. Was folgt, sind hoffentlich viele weitere interessante, lustige, informative und kontroverse Beiträge über den Radebeuler und Dresdner Mikrokosmos aus der nicht immer ganz ernst gemeinten Vogelperspektive, die sich aus Frankfurt am Main eben bietet.

Willkommen im Weblog der Ferienwohnung Stadtvilla Radebeul!

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