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Dienstag, 11. Oktober 2005

Biotech Fonds 'TVM Life Science Ventures VI' investiert in das Radebeuler Unternehmen elbion

Mit einem Volumen von 240,3 Millionen Euro hat das Venture Capital Unternehmen TVM mit Sitz in Boston und München seinen neuen Biotech Fonds "TVM Life Science Ventures VI" geschlossen. (Pressemitteilung vom 05. Oktober 2005)
Hauptanleger sind der European Investment Fund (ERP-EIF Fund of Funds) und der Private Equity Investment Manager AlpInvest. Ca. 20 weitere Investoren sind in den Wagniskapitalfonds investiert, darunter auch die KfW Bankengruppe aus Deutschland.
Ein Teil des Fondsvolumens wurde in das Radebeuler Biotech-Unternehmen elbion angelegt. Das Unternehmen wurde 2002 als management buy-out aus der Degussa Pharmaceutical Group gegründet. elbion erforscht und entwickelt Therapeutika, die gegen Entzündungen und Schäden am Zentralen Nervensystem wirken sollen. Das Unternehmen hat mehrere Produkte in verschiedenen Phasen in der Pipeline.
Neben TVM investieren auch 3i, AGF Private Equity, BayTech Venture Capital, Burrill & Company, DVC Deutsche Venture Capital, GlaxoSmithKline, Marubeni, Mitsubishi Corporation, Quintiles PharmaBio Development und Temasek Holdings in elbion. Mit der letzten Finanzierungsrunde stehen dem Unternehmen nun EUR 35 Millionen zur Verfügung.

Dresden - Leipzig - Erfurt - Frankfurt(Main) - Wiesbaden - Mainz

Gute Nachrichten für alle Dresden-Besucher aus Mainz und Wiesbaden: Ab dem 11. Dezember 2005 müssen diese nicht mehr die S-Bahn oder den RegionalExpress bis Frankfurt (Main) Hbf nehmen, um in den ICE nach Dresden einsteigen zu können. Dieser fährt dann nämlich direkt ab Mainz via Wiesbaden und Frankfurt (Main) nach Dresden, wie die Bahn in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Ein persönliches Manko: Das obligatorische Bummeln beim Verlassen des ICE im Frankfurter Hauptbahnhof ist uns nun nicht mehr möglich.

Freitag, 7. Oktober 2005

Dauerausstellung 'Zeitreise Lebensart DDR 1949 bis 1989' in Radebeul

Zwei Jahre lang leitete Hans-Joachim Stephan das leider wenig bekannte Automobilmuseum Kraftfahrzeugen Ostmobil in der Neustädter Markthalle in Dresden. Dort wurden über 120 Exponate ausgestellt, überwiegend KFZ aus der DDR. Darunter waren einige Skurrilitäten zu finden, der Besuch der Ausstellung lohnte sich nicht nur für Auto-Affine. Die schlechte Nachricht: Das Museum gibt es nicht mehr. Die gute: Es ist nach Radebeul umgezogen und hat noch viel vor.

Morgen, am 08.10.2005, wird die neue Dauerausstellung 'Zeitreise Lebensart DDR 1949 bis 1989' im sechsstöckigen Verwaltungssitz des einstigen VEB Kraftwerksanlagenbau an der Meißner Straße in Radebeul eröffnet. Bis 2006 sind dann wieder die KFZ der DDR im Erdgeschoss des Gebäudes zu besichtigen. 'Gehen seine Pläne auf, will der gelernte Verwaltungsfachwirt [Stephan], der 22 Jahre im öffentlichen Dienst gearbeitet hat, schon im nächsten Jahr auf vier Etagen und im Freigelände die größte Ausstellung zum Leben in der DDR präsentieren.' (sz-online vom 07. Oktober 2005, 'Friedewalder startet Zeitreise in die DDR'). Diese Ausstellung hätte tatsächlich das Potential, ein Publikumsmagnet zu werden. Den neuen Kulturamtsleiter von Radebeul, Alexander Lange, wird es deshalb sicherlich freuen, wenn Stephans Konzept aufgeht und erfolgreich umgesetzt wird. Das andere in Radebeul diskutierte Ausstellungsprojekt '100 Jahre RadebeulErleben' verspricht nämlich, ein netter Flop zu werden, dem eventuell sogar ein Stadtmuseum folgen soll - für Radebeuler sicher interessant.

Dagegen kann Hans-Joachim Stephan nur gewinnen, wenn er alle Faktoren berücksichtigt. Das überaus wichtigste ist ein stimmiges Konzept. In wenigen Sätzen sollte formuliert werden können, was diese Ausstellung ist und was sie will. Daran müssen sich alle anderen Maßnahmen und Geschäftsbereiche orientieren. Gerade in Marketing und Kommunikation ist es wichtig, dass ein eindeutiges und unveränderliches Bild des Museums vermittelt wird, da diese Ausstellung in jedem Fall den Anspruch haben wird, authentisch zu sein. Professionalität ist in diesen Bereichen zwingend vorrauszusetzen – so dürfen zum Beispiel die Internetseiten der Ausstellung auf keinen Fall die fragwürdige Hobbybastler-Qualität der Seiten des alten Museums oder der Stadt Radebeul aufweisen.
Es ist außerdem wichtig, der Ausstellung durch gezielte und ausführliche Informationen zu den Exponaten einen seriösen Charakter zu geben. Ostalgie taugt zwar für dürftige Fernsehunterhaltung auf Bodenniveau und könnte sogar selbst in der Ausstellung thematisiert werden. Aber sie sollte keinesfalls als Basis dienen. Stephan will sich allerdings auch nicht als Ostalgiker verstanden wissen.
Nicht zu unterschätzen ist deshalb die textliche Aufbereitung der Informationen und ihre formale Darstellung für die positive Wahrnehmung der Ausstellung durch den Museumsbesucher. Davon wird ganz stark abhängen, ob die neue Ausstellung deutschlandweit und sogar international Anerkennung von den einflussreichen Meinungsmachern erhält oder ob sie als Provinz-Event kaum Beachtung über den regionalen Raum hinaus findet.
Damit entscheidet sich auch die Frage der möglichen Finanzierung durch Investoren oder Private Equity. Mit genügend Kapital liessen sich so nicht nur Zukäufe, sondern auch Sonder- und Wanderausstellungen realisieren. Gerade letztere könnten für die Stadt Radebeul einen besonderen Reiz haben.

Es gibt noch weitaus mehr Aspekte und Gründe, warum es sinnvoll ist, bei der Gestaltung und der Durchführung des Konzepts auf professionelle Anbieter zurückzugreifen. Mit Sicherheit lohnt sich die Orientierung am sehr erfolgreichen Haus der Geschichte in Bonn. Aber auch andere Museen können wunderbare Ideengeber sein. Zum Beispiel das Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main. Dieses bietet nicht nur Informationen im großen Umfang, sondern auch in unterhaltsamer Form, etwa über die Möglichkeit zur Interaktion mit Exponaten. Die Familientauglichkeit wird über ein spezielles kindgerechtes Angebot gewährleistet. Damit steht gemeinsamen Sonntagsausflügen nichts mehr im Weg.

Ich werde jedenfalls sehr gespannt verfolgen, wie das Projekt verläuft. Hans-Joachim Stephan ist zu wünschen, dass er alle Ziele erreicht. Damit wäre nämlich der Stadt Radebeul ein großer Gefallen getan. Außerdem hoffe ich, dass Stephan im Artikel der SZ (s.o.) von Autor Sven Görner falsch zitiert wurde und nicht gesagt hat: „Um politische Aussagen geht es mir nicht“, bekennt Stephan, „dafür gibt es andere Musen.“. Unterstellen wir Stephan einfach mal, dass er Museen gesagt hat; woran Görner beim Tippen gedacht hat, weiß ich allerdings nicht…

Mittwoch, 5. Oktober 2005

Bert Wendsche, OB Radebeul: "Du bist Radebeul"

'Radebeul ist Sachsens fitte Stadt' titelt sz-online heute. Das weckt natürlich Interesse, da wir wissen, dass die Radebeuler Laufsport-Muffel sind. Wieso ist Radebeul also so fit? Liegt es am Extrem-Baustellen-Umfahring auf der Meißner Straße? Oder doch eher am Ausdauer-Spurenstein-Verleging? Nichts dergleichen: Die Deutsche Angestellten Krankenkasse DAK hatte zum landesweiten Fitness-Check befohlen und Sachsens Bürgermeister folgten ihrem Ruf. Seit dem 28. September ist es nun offiziell: Radebeul ist fitter als Dresden. Radebeul ist sogar fitter als jede andere Stadt in Sachsen. Und woran liegt das? Natürlich an Bert Wendsche. Radebeul ist nämlich die fitte Personalunion mit dem Oberbürgermeister. Dieser konnte zusammen mit seinem Team in drei Stunden genau 163,1 Kilometer auf dem Ergometer zurücklegen, mehr als jeder andere Bürgermeister Sachsens.
Womit bewiesen wäre, dass sich dieser Oberbürgermeister für seine Stadt abstrampelt. Die Auswirkungen sind messbar - auf dem Egometer.

Dienstag, 4. Oktober 2005

250 Läuferinnen beim 5. Radebeuler Treppenlauf

Am Samstag, dem 1. Oktober, fand der 5. Radebeuler Spitzhaustreppenlauf statt. Quer durch die Weinberge liefen ca. 250 Männer und Frauen aller Altersklassen die 397 Stufen rauf zum Bismarckturm (sz-online vom 04. Oktober 2005, 'Der letzte Sprint ist pure Qual'). Knapp 50 Zuschauer säumten die Treppen, bei besserem Wetter wären es sicher mehr gewesen. Laufen ist in Radebeul nun mal kein Breitensport, siehe hier. Der Sieger des Männer-Paarlaufes, Tobias Hegmann, hat in seinem Weblog das Ereignis aus der Sicht des Läufers festgehalten.

Montag, 3. Oktober 2005

worldtrip.tv in Dresden

Ab dem 12.09.2005 berichtet der Reporter Jörg Pfeiffer über seine etwas andere Europareise im Ressort 'Reise' auf Spiegel online. Von Berlin aus reiste er über Dresden und Pirna in Richtung Slowakei und Kroatien. Wie es weitergeht, können Sie selbst bestimmen: Auf www.worldtrip.tv sind nicht nur die multimedialen Reiseberichte Pfeiffers zu finden, sondern ist auch die Möglichkeit gegeben, Vorschläge für weitere Reiseziele einzureichen. Die Reiseroute wird also interaktiv in Zusammenarbeit mit den Lesern gestaltet.

worldtrip.tv bedient sich der Technologie von google.maps und ermöglicht den Lesern, die Reiseroute Pfeiffers auf der Europakarte in unterschiedlichen Zoomstufen zu verfolgen. An Orten, über die Pfeiffer Reportagen erstellt hat, sind Markierungen, über welche die Reportagen aufgerufen werden können. Diese sind als Bilder oder Videos verfügbar und wurden teilweise nachbearbeitet bzw. mit Musik unterlegt.

Vom 19. bis 22. September war Pfeiffer in Dresden. Davon gibt es eine Audio-Fotostrecke und zwei Videos. Insgesamt sind diese Reportagen enttäuschend: Ein Video geht der überflüssigen Frage nach, wo der Wahlkampf in der Altstadt von Dresden stattfindet. Tagesaktuell mag das vielleicht interessant, authentisch und punktuell sogar witzig sein, in zwei Wochen interessiert es niemanden mehr und Dresden ist in der Reportage genausowenig zu finden wie der Wahlkampf. Video Zwei stellt die Jungs von der (Kultur-) Verzahnungsfabrik vor. Dieses Video ist schon etwas informativer, aber auch nicht wirklich essenziell für den an der Stadt Dresden interessierten Zuschauer. Die Foto-Strecke ist dagegen höchst durchschnittlich und bietet keine Überraschungen.

Auf jeden Fall interessanter ist da zum Beispiel die Videoreportage aus dem ars electronica center in Linz. Und sicher werden auch noch einige interessante Reportagen aus ganz Europa folgen. Was Dresden angeht: Vielleicht können Sie das besser. Dann bin ich gerne bereit, Ihre Reportage auf unserem Server zu hosten und zu veröffentlichen.

Samstag, 1. Oktober 2005

Bert Wendsche, OB Radebeul: "Du bist DDR"

In diesen Tagen schlagen die Wellen hoch in der so genannten Blogosphäre. Grund ist die Kuschel-Kampagne 'Du bis Deutschland', ein Projekt vieler großen Medienunternehmen unter Federführung von Bertelsmann. Die Kampagne ruft sehr differente Meinungen und Reaktionen hervor. Einige durchaus gelungene Persiflagen sind bei Flickr zu finden.

In Radebeul hat sich jetzt Bert Wendsche an der effizienten Öffentlichkeitsarbeit orientiert: 'Du bist DDR' hat er zwar nicht gesagt, aber er hätte es sagen können. Jedenfalls hat er sich ganz ähnlich geäußert. Der Anlass dafür ist ein sanierter Wanderweg in den Weinterrassen von Radebeul zwischen Weberstraße und Spitzhaus. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf das Elbtal, vorrausgesetzt, man blendet die Zäune aus, die links und rechts am Wegesrand stehen: 'Beinahe wie in einem Gefängnisgang laufen die Wanderer über den Eggersweg ' (sz-online vom 1. Oktober 2005, 'Zäune im Weinberg ärgern den Stadtchef'). Die verantwortlichen Winzer, die das Land von der Stadt Radebeul gepachtet haben, fürchten sich anscheinend vor massivem und brutalsten Mundraub durch umherziehende touristische Banden. Im Gegensatz zu OB Bert Wendsche, von sz-online zitiert: 'Selbst in Radebeul (sic!) gibt es Beispiele für offene und besucherfreundliche Weinberge, etwa am Staatsweingut Schloss Wackerbarth. Schäden seien dort bisher nicht bekannt geworden, Spaziergänger würden höchstens einige Trauben naschen und das gehöre eben zu einem Herbstausflug durch die Region. Mit Eimern zum Traubenklau sei bisher niemand angerückt. Noch leben könne Wendsche mit Maschendraht in Kniehöhe als Schutz vor Wild in den Weinbergen, mannshohe Zäune aber müssten entfernt und durch Geländer ersetzt werden, fordert er.'

Mit dieser Haltung hat sich der OB schon einmal unsere Zustimmung verdient. Sympathie erhält er dann noch wegen seiner frozelnden Art: 'Es sei wohl eine Art DDR-Mentalität, alles abzugrenzen und einzuzäunen.' Rechtzeitig zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober heißt es also: 'Du bist DDR'. Damit ist auch in der Zukunft gute Unterhaltung aus Radebeul gewährleistet. Darauf stoßen wir an mit einem leckeren Bacchus vom befreundeten Weingut Matyas, das zwar in Coswig beheimatet, aber nicht eingezäunt ist.

Freitag, 30. September 2005

DIE ZEIT GESCHICHTE Nr. 3/2005: Recycling einer Zeitung

zeitgeschichte_titel_kleinGestern erschien die dritte Ausgabe der Zeitschrift 'DIE ZEIT GESCHICHTE' mit dem Titel 'Triumph der Stadt - Bühnen der Vergangenheit, Labore für die Zukunft'. Auf dem Titelbild ist das Panorama mit Blick auf die Brühlschen Terassen zu sehen, denn Dresden gehört die Titelstory.
Noch gestern abend habe ich im Licht einer Straßenlaterne hinter Eckerle auf der Zeil die Artikel über Dresden gelesen und bin etwas enttäuscht. Insgesamt befassen sich vier Artikel mit unterschiedlichen Aspekten dieser Stadt. Hinzu kommen eine Umfrage über die Beweggründe von Spendern für den Wiederaufbau der Frauenkirche, ein doppelseitiger Querschnitt der Frauenkirche und eine kleine Entstehungsgeschichte des Elbsandsteingebirges.

Der erste Artikel, geschrieben von Manfred Sack, trägt den verheißungsvollen Titel 'Die Macht des Schicksals - Das heutige Dresden ist eine eindrucksvolle Symbiose seiner (Bau-)Geschichte', wird diesem aber überhaupt nicht gerecht. Wie auf dem Reißbrett findet eine Stadtbegehung über mehrere "Achsen" statt, die keinem Reiseführer je gefährlich werden könnte. Emotionslos werden die einzelnen Punkte aneinandergereiht, nie hat man ein Bild von Dresden vor Augen, immer nur schwarze Buchstaben auf weißem Papier.

Artikel Zwei ist von Klaus Günzel und mit 'Die steinerne Glocke - Zarte und wüste Geschichten aus der wundersamen Geschichte der Frauenkirche' überschrieben. Diemal wird der Titel dem Inhalt gerecht: Günzel schreibt spannend und humorvoll über die turbulente Geschichte der Frauenkirche. So zum Beispiel über eine folgenreiche Verwechslung: Der Baumeister der Frauenkirche, Herr Bähr, sollte seinem Willen gemäß im Jahre 1834 in der Frauenkirche die letzte Ruhe finden. Wiederum ein halbes Jahrhundert danach fand der Dresdner Ratsarchivar Otto Richter heraus, dass die sterblichen Überreste offenbar verwechselt worden waren und "irgendein armer Verunglückter" an Bährs Stelle in der Frauenkirche seiner Auferstehung harrte.Man hat ihn dabei, klugerweise, nicht gestört und das schöne barocke Grabmal unversehrt gelassen.

Erschütternd ist der dritte Artikel 'Als das Feuer zurückkam - Das dreifache Bombardement Dresdens war blanke Vernichtung' von Walter Nowojski. Der Autor rekonstruiert die schrecklichen Ereignisse vor und an dem 13. Februar 1945 anhand der Tagebücher des Romanisten Victor Klemperer (1881 bis 1960), 'Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten'. Dieser hat 'minutiös bezeugt, wie der Alltag rassisch Verfolgter aussah und wie der gegen sie gerichtete Zynismus, wie alle Pein, alle Erniedrigung, alle Brutalität und Verschleppung unter den Augen der Dresdner Bevölkerung geschah.'
Am 13. Februar war Klemperer auf dem Weg zu den letzten jüdischen Dresdnern, um ihnen im Auftrag der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland Deportationsbefehle zuzustellen. 'Klemperer, der allein durch die mutige Haltung seiner nichtjüdischen Ehefrau, die entschlossen zu ihm hielt, vor der Deportation bewahrt blieb, erlebte bei der Übergabe der Briefe erschütternde Szenen'. Die Deportation, welche am 16. Februar stattfinden sollte, hätte für die etwa 170 Menschen den sicheren Tod bedeutet.
Als um 22.13 Uhr das Inferno über Dresden hereinbrach, flüchtete sich Victor Klemperer mit seiner Frau in den Keller des "Judenhauses" in der Zeughausstraße, wo sie den Angriff unbeschadet überstanden. Wärend des zweiten Angriffes flüchteten die beiden in den gegenüberliegenden Judenkeller. Dort zerbarst plötzlich das Fenster neben Victor Klemperer: '[...], etwas schlug heftig und glutheiß an meine rechte Gesichtsseite. Ich griff hin, die Hand war voller Blut, ich tastete das Auge ab, es war noch da. Er kann Eva nicht mehr finden und flüchtet mit einer Gruppe Menschen nach draußen: 'Vor mir lag ein unkenntlicher großer freier Platz, mitten in ihm ein ungeheurer Trichter. Krachen, Taghelle, Einschläge. Ich dachte nicht, ich hatte nicht einmal Angst, es war bloß eine ungeheure Spannung in mir, ich glaube, ich erwartete das Ende.'
Diese und weitere Augenzeugenberichte, die Nowojski zitiert, vermitteln sehr direkt, wie schrecklich dieser Angriff war und sie beschämen uns, weil 'hierzulande noch immer jene Unbelehrbaren, die das Dresdner Inferno für nationalistische Zwecke missbrauchen' agieren.

Der letzte Artikel heißt 'Einkehr durch Abkehr - Doppelkubus statt Canaletto: Die neue Synagoge steht selbstbewusst im städtischen Raum' und ist von Hanno Rauterberg. Auf zwei Seiten beschreibt er die Neue Synagoge Dresden aus architektonischer Sicht im Kontext mit dem Dresdner Stadtbild. Für die Umschreibung der genialen Architektur ist der etwas pretitiöse Feuilleton-Stil seiner Sprache vielleicht nicht ganz geeignet. Möglicherweise ist das der Grund, warum ich den Artikel nicht wirklich gut finde. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sich dem Kenner der Synagoge nach dem Lesen kaum neue Erkenntnisse auftun. Was nicht im Artikel steht: Die URL synagoge-dresden.de wurde bis vor gar nicht so langer Zeit von einem skrupellosen Geschäftemacher für den Verkauf von Versicherungen missbraucht. Mittlerweile gehört sie aber dem Zentralrat der Juden in Deutschland.

Was hat das Heft sonst noch zu bieten? Eine überaus gelungene Polemik von Michael Naumann zum Hauptstadt-Mythos von Berlin und einen interessanten geschichtlichen Abriss über die Quadratestadt Mannheim, nahe der ich aufwachsen durfte, geschrieben von der Historikerin Grit Arnscheidt. Helmut Schmidt schreibt über Hamburg, allerdings motiviert sein Schreibstil nicht gerade zum Weiterlesen.Bonn, Potsdam und Wolfsburg werden noch portraitiert - die Artikel habe ich allerdings noch nicht gelesen.

Und dann ist da noch eine Chronik, eine etwas dürftige Bibliographie und ein Glossar. Zitat: 'Stadtmarketing - Hoffnung der Stadtväter, durch Werbung ihre Stadt (wieder) attraktiv zu machen, vorzugsweise für Arbeitsplatzinvestitionen. Nur: Corporate Identity und Stadt passen nicht zusammen; Stadt bedeutet Offenheit und Veränderung und ist kein Markenartikel.' Naja. Der Begriff 'Marketing' leitet sich allerdings auch von 'Market' ab und nicht von der 'Marke'. Peinlichkeiten wie dieses Glossar hätte sich der Zeitverlag gut sparen können.

Fazit: Ich hatte mir etwas mehr von einem Heft erwartet, das im Vorwort postuliert: 'Stadt war immer etwas Fürchterliches. Laut und dreckig, verrucht und lasterhaft, die Hure Babylon.' Dagegen ist die aktuelle Ausgabe von 'DIE ZEIT GESCHICHTE' vor allem eins: harmlos. Ein Dutzend schon in der ZEIT erschienener Artikel können in einer Neuzusammenstellung ein informatives Dossier ergeben. Eine Zeitschrift, welche den Anspruch hat, Urbanität zu erschließen, wir daraus allerdings nicht.

Mittwoch, 28. September 2005

'Triumph der Stadt' - die dritte Ausgabe von 'DIE ZEIT Geschichte'

Pressemitteilung Hamburg, 27. September 2005: Das Magazin „DIE ZEIT Geschichte“, eine Tochter der ZEIT, erscheint zum dritten Mal am 29. September 2005.

Die Ausgabe widmet sich dem Thema „Triumph der Stadt“ – Dresden und die Frauenkirche bilden den inhaltlichen Schwerpunkt des neuen Magazins.

Die Beiträge beschäftigen sich mit der Entwicklungsgeschichte deutscher Städte. Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt beschreibt seine Heimatstadt Hamburg, der frühere Kulturstaatsminister Michael Naumann widmet sich Berlin und Manfred Sack, langjähriger ZEIT-Architekturkritiker, schreibt über Dresden. Außerdem finden sich in dem Magazin Texte zu Mannheim („Multikulti im Quadrat“), Potsdam („Architekten der Macht“), Bonn („Kleinstadt im Staate“) und Wolfsburg („Die Werk-Stadt“). Wie in den beiden vorherigen Nummern ergänzen eine kommentierte Bibliographie sowie zahlreiche Daten, Zahlen und Fakten das Heft.

Dresden through the eyes of ...

... Sarah Reader, Autorin des Weblogs 'Remember White Rabbit'.

Mit Sarah startet eine neue Rubrik im Radebeuler Bärentöter. Jedesmal, wenn ich über Ansichten, Erzählungen oder Projekte stolpere, die sich in ungewöhnlicher Weise mit Dresden beschäftigen, werde ich diese unter der Rubrik 'Dresden through the eyes of ...' vorstellen.

Sarah ist eine 25 Jahre alte Amerikanerin, die in Dresden studiert und als Englisch-Lehrerin arbeitet. In ihrem Weblog 'Remember White Rabbit' erzählt sie in erfrischend unkonventioneller Weise über ihr Leben in der Dresdner Neustadt. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund. So lautet zum Beispiel die Überschrift eines Eintrages vom 16. September: The NPD stole my bike. Auch wenn sie im ersten Satz teilweise revidiert: It´s possible. Im weiteren Text reflektiert sie über den Wahlkampf in Dresden und die Möglichkeit, dass Dresden wahlentscheidend sein könnte: So maybe the election will be decided in the east! That has Edmund Stoiber's panties up in a bunch!!
Lesenswert sind aber auch die vielen Berichte über ihre Ausflüge in die Umgebung von Dresden, so auch nach Radebeul:

Sunday last weekend was so nice, it was a perfect day to go for a stroll in the woods and around the vineyards in Radebeul.
It was a surprise to come across a couple towers like this. My students tell me that they were built as a part of a health spa that used to be located in Radebeul. It's possible that they even looked about like this when the spa was up and running, because some were built as ruins, as it was a fashionable thing to do at the time.


Das wußte ich noch nicht. Und weil Sarah über ihr Leben in Dresdner Kulisse schreibt und nicht über Sehenswürdigkeiten als Sammlungen von Jahreszahlen, ist ihr Weblog so lesenswert. Sie liebt diese Stadt: Dear Dresden, you’ve shot an arrow into my heart. I can’t imagine a better place to live with nicer people or more beautiful scenery.

Und das, obwohl die NPD ihr Fahrrad gestohlen hat. Möglicherweise. Vielleicht bringt ein netter Mensch 'The Sprick' zurück. Ich wünsche ihr das sehr.

Vielleicht möchten Sie noch wissen, was es mit dem weißen Hasen auf sich hat. Finden Sie es heraus: 'Remember White Rabbit'.

Neue Dresdner Perspektiven

Im Dresdner Amtsblatt Nr.30/2005 wurde das erste mal zu einem Fotowettbewerb aufgerufen, der interessante Perspektiven verspricht. Ausgerichtet wird er vom Ausländerbeirat der Stadt Dresden. Unter dem Motto "Mein Dresden" können ausländische Bürgerinnen und Bürger bis zu drei Einzelbilder oder zwei Fotoserien zu je 5 Bildern einschicken, die im weitesten Sinne mit Dresden zu tun haben sollen. Der Teilnahmeschluss wurde jetzt auf den 3. Oktober 2005 nach hinten verlegt. Danach entscheidet eine fünfköpfige Jury im Oktober über die besten Einsendungen. Die Bilder werden auf einer Wanderausstellung in Dresden zu sehen sein und hoffentlich auch im Internet vorgestellt.

Einsendungen entweder per Post an:

Ausländerbeirat der Stadt Dresden
Postfach 12 00 20
01001 Dresden

Stichwort: "Fotowettbewerb"

oder per E-Mail an meindresden@gmx.de.

Dienstag, 27. September 2005

Verkehrte Welt: Care-Pakete für Köln

Jedesmal, wenn ich die A5 in Richtung Basel fahre, komme ich am Denkmal der Berliner Luftbrücke vorbei. Dann habe ich wieder die Bilder von amerikanischen GIs im Kopf, die Schokolade und Kaugummie an die Westberliner Kinder verteilen und Strumpfhosen an die Damen. Und ich kann mich gut an die Erzählungen über die Pakete aus dem Westen erinnern, welche die Familientmitglieder jenseits der Mauer von ihren Verwandten erhielten. Heute ist alles etwas anders. Dank Oskar Lafontaine kommt im Westen etwas sozialistische Revoluzzer-Stimmung auf, fast 10% der Sachsen wählen FDP und die Pakete werden aus Radebeul nach Köln verschickt. Nein, Sie haben sich nicht verlesen.

Der Kölner Sven Eckardt hat einen entscheidenden Teil dazu beigetragen, dass die Tore der 'Sächsische Spezialitäten Hartmann Karl-Heinz und Thomas Hartmann GbR', besser bekannt als die Produzenten der Nuss-Nougat-Creme 'Nudossi', nicht aufgrund von Insolvenz schließen mussten. Als Fan kann er vom süßen Brotaufstrich nämlich gar nicht genug bekommen. Und das ist wortwörtlich gemeint. In Köln ist Nudossi nämlich nicht so populär wie im Osten Deutschlands. Deshalb musste Sven zu ungewöhnlichen Mitteln greifen und schrieb diesen Brief:

Betreff: Lieferungsschwierigkeiten in Westdeutschland

Sehr geehrter Herr Nudossi,

ich bin ein Ossi. Ich komme sogar aus Radebeul. Und weil das alles noch viel zu banal wäre, sei Ihnen gesagt, dass ich mit viel Kraft tatsächlich einen Stein von meinem Vorgarten auf ihr Betriebsgelände werfen könnte. Aber nicht dass Sie jetzt denken, ich möchte Ihnen drohen. Keineswegs. Ich wollte Ihnen nur verdeutlichen, wie nahe ich Ihnen stehe.

Doch darum geht es auch gar nicht. Ich wohne seit gut 6 Jahren nicht mehr in Radebeul, sondern in Westdeutschland und muss darunter leiden, dass ständig mein Nudossi-Vorrat ausgeht.
Dank meiner Eltern ist für Nachschub gesorgt, sogar über den letzten Sommer, wo ihre Produktion eingestellt war und ich schon Angst bekam, konnten sie mir indirekt helfen. Ich habe mir eigentlich eher selbst geholfen und den Vorrat in ihrem Keller geplündert.

Es ist schön, dass es nun doch wieder Nudossi zu kaufen gibt, dennoch komme ich nicht so einfach ran.
Ich meine, wir leben im Kapitalismus und trotzdem komme ich nicht an mein geliebtes Nudossi ran?

Ich bin verzweifelt. Bitte helfen Sie mir. Gibt es irgendwo in Köln Nudossi zu kaufen ohne dass ich davon weiß?
Und wenn nicht, wieso gibt es im Westen kein Nudossi zu kaufen? Liegt es gar daran, dass in Nudossi der "Ossi" drin vorkommt?

Vielleicht sollten Sie dann einfach ein Konkurrenzprodukt für den Westmarkt herstellen, genannt "Nudwessi", dann können Sie auch gleich die Haselnüsse weglassen, die merken den qualitativen Unterschied eh nicht, denn wer Nutella isst, kann nur unter Geschmacksverirrung leiden.
Aber Imigranten wie mich, welche hier gestrandet sind, werden es zu schätzen wissen und sich freuen.

Mit sozialistischem Gruß

Sven Eckardt



Die Gebrüder Hartmann reagierten prompt. Vielleicht etwas kreuzbrav, aber immerhin sehr hilfsbereit.


Nudossi – Ihr Schreiben vom 06.09.05

Sehr geehrter Herr Eckardt,

herzlichen Dank für Ihren Brief vom 06.09.05.
Es tut uns leid, dass wir Sie im „Westen“ nicht so bedienen können wie im „Osten“.

Wir bieten unsere Produkte in allen Zentralen aller Handelsketten an. Leider werden wir nicht überall gelistet.
Wir beliefern dann hauptsächlich nur die Zentralen und wohin von dort aus „verteilt“ wird, entzieht sich unserer Kenntnis und unserem Einfluss.
Hauptsächlich beliefern wir Rewe, Kaufland, Metro, Spar usw..

Gleichzeitig kann ich Ihnen einen Einzelhändler in Köln benennen, welcher von uns Waren bezieht:

Ossiladen Köln
Breite Str. 6-26
50667 Köln
Tel.: 0221-9389880 Bitte versuchen Sie es dort einmal.

Mit freundlichen Grüßen
Nudossi-Team


Sie sind unter uns. Ossiläden sind eine subtile Form der Kulturrevolution. Deutschland im Herbst. Zieht euch warm an...

Wie Sven auf das Schreiben von Nudossi reagiert hat, ist übrigens in seinem Blog nachzulesen: http://www.myblog.de/ecke-inside/art/1980565

Heute ist Welttourismustag

Hätten Sie es gewußt: WTO steht eigentlich gar nicht für 'World Trade Organization' sondern für 'World Tourism Organization'. Diese wurde 1925 auf einem internationalen Kongress ins Leben gerufen und ist heute eine Organisation der UN. Sie hat 1980 den Welttourismustag als Gedenktag an jedem 27. September ins Leben gerufen. Auf der Website sind die folgenden Informationen über den Welttourismustag zu finden:

The mission of World Tourism Day (WTD) is to foster awareness among the international community of the importance of tourism and its social, cultural, political and economic values. WTD is commemorated under different themes on 27 September each year since 1980 by appropriate events on themes selected by the WTO General Assembly. The World Tourism Organization is the leading international tourism body and a specialised agency of the United Nations with a seat in Madrid, Spain. Its membership is comprised of 146 Member States, seven Associate Members and more than 300 Affiliate Members representing the private sector.

Sie sehen: Tourismus ist wichtig. Bitte buchen Sie jetzt.

Till Brönner in Dresden

Da hat Dresden mal etwas, womit unser Frankfurt am Main nicht aufwarten kann: nämlich Till Brönner zu Gast, und zwar am 10. November im Kulturpalast Dresden. Los gehts ab 20.00 Uhr und 27,50 EUR für die Karte. Zwar hat Till nicht ganz die Entertainment-Qualitäten eines Jamie Cullum oder den Sex Appeal von Peter Cincotti, aber immerhin gehört er zu den beliebtesten deutschen Mainstream Jazzern. Die Trompete spielt er sowieso besser, als das er singt. Für alle Daheimgebliebenen (wie mich) gibt es ab dem 30. September den Konzert-Mitschnitt 'A Night in Berlin' auf DVD. Alternativ bleibt natürlich auch das Reinhören in die letzten Alben 'That Summer', 'Blue Eyed Soul' oder 'Chattin with Chet'.

Montag, 19. September 2005

Wahlergebnisse

Die endgültige Stimmenverteilung für Dresden liegt aus bekannten Gründen noch nicht vor und für Radebeul wurde diese noch nicht bekannt gegeben.
So hat der Wahlkreis 161 gewählt, zu dem auch Radebeul gehört:
  • SPD 24,2%
  • CDU 29,7 %
  • B90/Grüne 9,0%
  • FDP 11,1%
  • Links 19,4%
Dieses Ergebnis ist für Deutschlands Osten hübsch durchschnittlich. Schön: Die NPD wird wieder unter "Ferner liefen" gelistet.

Sonntag, 18. September 2005

Der Super-GAU

Nein, ich beziehe mich nicht auf die Bundestagswahl. Vielmehr ist der größte anzunehmende Unfall passiert, was unsere Kundenbeziehungen angeht. Zum ersten Mal in 15 Monaten war ein Gast unzufrieden. Der Boiler in der Küche ist ausgefallen und der Wasserkocher ist offensichtlich kaputt. Beides wird gerade in Ordnung gebracht. Nur der Gast ist eben unzufrieden.
Für diesen Fall bieten wir Ihnen natürlich die Möglichkeit, am ersten Tag von abgeschlossenen Verträgen zurückzutreten. Nur vorkommen soll und wird es hoffentlich nicht mehr. Denn zufriedene Gäste sind unsere Motivation, die Wohnung weiterhin anzubieten. Sie sollen sich bei uns wohlfühlen, wie auch alle(!) Gäste zuvor es getan haben. Klar sind wir etwas zerknirscht - aber auch hochmotiviert, wenn es darum geht, alles für Ihre Zufriedenheit zu tun.

Samstag, 17. September 2005

Dresden auf rosa Papier

Heute nachmittag bin ich endlich dazu gekommen, die Dresden-Sonderbeilage der Financial Times Deutschland vom 14. September zu lesen. Die Number Cruncher der FTD haben auf sechs Seiten 13 Artikel über Dresden zusammengetragen, die vor allem für Investoren interessant sein dürften. Der Leitartikel trägt die Überschrift "Musterhauptstadt eines Musterlandes" und beschreibt hauptsächlich die wirtschaftliche Entwicklung Dresdens als größtes Mikroelektronik-Zentrum Europas. Dresden wird als "Stadt der Wissenschaften 2006" und Biotech-Region portraitiert und AMD wie auch das Frauenhofer-Institut haben eigene halbseitige Jubel-Artikel bekommen. Interessant sind die Berichte über die Arbeit des "Flood Research Center" und das junge kreative Milieu der Dresdner Neustadt. Miriam Beul schreibt über Gestaltung des Dresdner Neumarkts und Thilo Alexe hat sich neue Leser verdient mit seiner höchst unterhaltsamen Abhandlung "Sächseln ist kein Kündigungsgrund". Auf Seite sechs wird die bemerkenswerte Arbeit von Eberhard Burger vorgestellt, der seit 13 Jahren den Wiederaufbau der Frauenkirche koordiniert. Im letzten Artikel auf der letzten Seite kommt dann auch noch einmal der Fremdenverkehr zu Wort. Dieser boomt, ist aber noch ausbaufähig. So sind gerade einmal 15% der Gäste aus dem Ausland und nur 40% sind Tagungsgäste. Was aber wirklich wurmt: Die Ferienwohnung Stadtvilla Radebeul wird mit keinem Wort erwähnt.

Zurück zum Leitartikel: Dieser geht zum Schluss auf den Fachkräftemangel ein und zitiert Detlef Hamann, Hauptgeschäftsführer der IHK: "Die [Fachkräfte (Anm. des Verfassers)] werden herziehen - wegen der Stadt und des Lebensgefühls". Der Artikel endet mit den Sätzen: "Dieses Lebensgefühl hat sich sogar bis nach Amerika herumgesprochen. Als AMD-Chef Jerry in den 90er Jahren gefragt wurde, warum er ausgerechnet in Dresden investieren wolle, sagte er: "It´s all about the people!" - es liegt an den Menschen dort."
Dresden, Radebeul und Sachsen haben morgen und am 2. Oktober die Wahl, ob sie auch in Zukunft Investoren und Besucher aus aller Welt anlocken, oder ob die braune Soße jedes Bemühen um Weltoffenheit wieder erstickt. Das Ergebnis der Landtagswahlen 2004 darf sich nicht wiederholen.

Freitag, 16. September 2005

Dresden Bilder ohne Worte

720_first_november by jesseGestern fand in den Räumen von Linde KCA die Vernissage der Ausstellung "Staring at the sun" des Bauingenieurs Dirk Jesse statt. Dresdner Motive sind das Thema der 40 Fotografien, die vor allem wegen der sorgfältigen und grandiosen Nachbearbeitung begeistern. In ihrem Stil erinnern sie mich an das (frühere) Werk des Fotografen Marcus Niggeloh. Jesse liebt die satten und leuchtenden Farben - seine Bilder entfachen geradezu eine Euphorie vor lauter Farbenpracht. Für alle, die Dresden in ihr Herz geschlossen haben, sind diese Bilder ein Muss. Sie werden noch bis zum Jahresende in den Räumen von Linde KCA ausgestellt. Wem der Besuch nicht möglich ist, kann sich mit den kleineren digitalen Versionen der Bilder trösten. Diese gibt es hier. Empfehlenswert ist auch die launische Rede, welche auf der Vernissage von Ulrich van Stipriaan gehalten wurde.

Linde-KCA-Dresden GmbH
Bodenbacher Straße 80
01277 Dresden

Map24

Radebeul on the run

Es ist immer wieder schön, Radebeul aus einem Blickwinkel zu betrachten, der über die üblichen Umschreibungen von Touristikern hinausgeht. So macht es auch Richard, ein Laufsportfreund aus Austin, Texas. In seinem Blog "Running Towards Fitness" schreibt er akribisch über alle Einzelheiten seiner Marathonläufe und -trainings. Richard hat Anfang Mai dieses Jahres auch einige Tage in Radebeul verbracht. Er findet die Gegend ideal für den Laufsport. Für interessierte Sportler stellt er sogar einen Streckenplan bereit. Für die Betrachtung benötigt man allerdings den kostenlosen Adobe SVG Viewer.
Nun lief Richard also durch die Weinhänge und genoss die Landschaft. Leider war sein Kartenmaterial nicht so gut - irgendwann hatt er das Gefühl, nicht mehr richtig zu sein. "I knew that not many people in Dresden/Radebeul ran (which is bizzare to me, its friggin' perfect for it) but on my way South I had one guy ask me if I was lost (kind, but I wasn't) and another fellow ask an odd question. I was trying to find the best way down, and I asked a byciclist which way to the Elbe, and he stopped and said, "Oh, well, you know, its almost 1 kilometer!" I mean, I was all decked out in (sweaty) running gear..."

Wahrheit Nr. 1 über Radebeul: Laufen ist hier kein Breitensport.
Wahrheit Nr. 2 über Radebeul: Einige Radebeuler sind rührend fürsorglich.

Laufsportfreunde wie Richard haben in Radebeul aber noch mit einem weiteren Umstand zu kämpfen: "I've grown out of the habit of carrying water on my long runs. First, there are tons of public supported waterstops in Austin. Second, there are water fountains. Third, I tuck a couple of bucks into my shorts and there's always a convenience store with a nice cool Powerade waiting for me. In Radebeul, on an unseasonably warm Sunday, there were none of these things."

Wahrheit Nr. 3 über Radebeul: "Powerade" läßt sich auf sächsisch ganz schwer aussprechen und wird deshalb in Radebeul nicht verkauft. Schon gar nicht Sonntags.

Daraus ergaben sich für Richard die folgenden Konsequenzen: "So I did about a half marathon's distance, in the hills (mostly), in 75 degree sunny weather, with no fluids. Real smart. Afterwards I drank about 1 litre of mango/orange mineral water (hey, it was cold) and lots of beer this afternoon. Yeah, that'll make up for it."

Somit war Richard am Ende wieder versöhnt mit der Stadt, die er zwar nicht ganz versteht, aber mit Sicherheit sehr gerne hat...


Das ganze Blog-Posting von Richard ist hier zu finden.

Herr Redlich und das Andere

Gerade eben nehme ich meine tägliche Dosis an Informationen, Provinz-Banalitäten und Klatsch aus Radebeul in Form der "sz online" Lokalausgabe zu mir.
Und mir fallen wieder einmal die kleinen "Harmlosigkeiten" auf, die erahnen lassen, dass das "Tal der Ahnungslosen" noch immer manche Entwicklung verschlafen hat. Mißtrauen gegenüber allem Fremden ist hier gar nicht so selten fester Bestandteil des im Heimatboden fest verwurzelten Gemüts. Es offenbart sich einmal mehr im Artikel "Tussi unterm Kirchenschiff" von Peter Redlich, veröffentlicht am 15. September 2005. Leider ist der Artikel kostenpflichtig, weshalb ich ihn hier nicht verlinken kann.

Inhaltlich handelt er von einer originellen Ausstellung, die noch bis 16. Oktober in der Lutherkirche Radebeul zu sehen ist. Sie zeigt 12 Figuren, die Menschen aus unterschiedlichen Berufsgruppen und sozialen Milieus in bestimmten emotionalen (Anspruchs-) Haltungen darstellen. Ein Kritiker würde möglicherweise von Stereotypen sprechen. Die Figuren wurden von Studenten der Hochschule für bildende Künste Dresden hergestellt. Die Ausstellung initiierte die Initiative "Kirchen öffnen" unter Begleitung der evangelischen Erwachsenenbildung. Sie möchte die Auseinandersetzung der Kirchenbesucher mit dem Anderen herbeiführen.

sz online tussi unterm kirchenschiffHerr Redlich hat sich redlich bemüht, seine Interpretation der Figuren im Artikel nicht zu kurz kommen zu lassen. Zitat: "Der Handwerker fleht den lieben Gott um anständige Aufträge vorm Altar kniend an. Gleich daneben spreizt eine Tänzerin ihre Beine, während ein Mädchen ungeniert auf den Altar klettert. Der Geschäftsmann und die ältere Dame, wenn er nicht schwarzhäutig wäre, sind noch die den Bürger Normalverbraucher am wenigstens aufregenden Figuren."

Würde Herr Redlich sich an die Regeln der deutschen Rechtschreibung halten, wäre dieser Artikel nur traurig und nicht auch noch komisch. "Oh Mann!" möchte man denken, wenn Herr Redlich das Ballett mit "Beine spreizen" umschreibt. Ein Augenrollen, tief durchatmen und unter 'Blödsinn' archivieren. Nur traurig ist allerdings der nachfolgende Satz, welcher grammatikalisch wohl auch ein wenig "Bürger Normalverbraucher" sein möchte. In richtiges Deutsch übersetzt: Wäre der Geschäftsmann nicht "schwarzhäutig", würden sich die "Bürger Normalverbraucher" weniger über ihn "aufregen".

Vielleicht ist mancher Radebeuler Karl-May-geschädigt. Aus der literarischen "Rothaut" läßt sich dann eine "Schwarzhaut" ableiten. Ist das tatsächlich der Fall, sind noch eine Menge Ausstellungen dieser Art notwendig.

Übrigens: "Spiegel online" hat gestern im Artikel "Wen Jugendliche wählen würden" die Ergebnisse der Jugendwahl vom 9. September vorgestellt. Vom Netzwerk U18 organisiert, wurden bundesweit 48.461 Jugendliche und Kinder befragt, wen sie bei der kommenden Bundestagswahl wählen würden. "In Sachsen kommt die NPD auf das bundesweite Rekordergebnis von 16,3 Prozent aller Stimmen (Quelle: ebd.)"

Das Bild ist ein Zitat aus: "Tussi unterm Kirchenschiff", sz online, 15.09.2005


Map24

Mittwoch, 14. September 2005

Dresden in der Tasche

Wer so überhaupt keine Affinität zu digitalen Spielzeugen und Technik besitzt, kann jetzt getrost aufhören, diesen Artikel zu lesen. Alle anderen haben vielleicht schon einmal von "PDAs" und "Pocket PCs" gehört. Diese kleinen Taschencomputer haben in den letzten drei Jahren eine erstaunliche Entwicklung durchlebt. Es gibt kaum noch etwas, was diese Dinger nicht können. Sie taugen zur Wiedergabe von Musik, Bildern und Filmen, dem Schreiben von E-Mails und dem Surfen im Internet, dem Bearbeiten von MS Office-Dokumenten und dem Erledigen von Bankgeschäften. Im Prinzip kann jede x-beliebige Funktion über Software hinzugefügt werden.

stadtplan berlinSo auch ein nützliches Werkzeug für alle Reisenden: Der digitale Stadtplan. Von envi.con KG - Euro-Cities AG gibt es schon seit längerer Zeit Stadtpläne für viele deutsche Städte. Diese zeichnen sich durch einen hohen Detailgrad aus. Vor allem auf PDAs mit VGA-Grafik machen diese Pläne etwas her. Die Vorteile gegenüber einem Faltplan liegen wortwörtlich auf der Hand: Der digitale Stadtplan passt in die Hemdtasche und muss bei Bedarf nicht entfaltet werden. Ein weiterer entscheidender Vorteil: Die Adressensuche. Das umständliche Suchen innerhalb von Planquadraten auf dem Faltplan hat damit ein Ende. Einfach die Adresse im Suchfeld eingeben und schon wird sie als Markierung auf der Karte angezeigt. Angezeigt werden auch Sehenswürdigkeiten und Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs.

Den Plan von Dresden können Sie vom zuverlässigen Distributeur für Pocket PC pocketland.de erwerben oder für Palm OS von pdassi.de

Der nächste Meilenstein ist geschafft!

Meine große Herzensangelegenheit ist der Menüpunkt "Orte, Fakten und mehr" auf www.stadtvillaradebeul.de Und dieser Meilenstein ist nun endlich erreicht! Ab heute ist der Menüpunkt online und unter "Essen und Trinken" sind die endgültigen Inhalte zu finden, die Ihnen hoffentlich noch die ein oder andere Anregung geben werden. Jede Auswahl besteht aus zwei Seiten: "Allgemeines" beschreibt die Lokalität und unter "mehr Infos" finden Sie die Kontaktdaten und Öffnungszeiten. Die anderen Rubriken werden sehr bald sukzessive freigeschaltet.

"Der Radebeuler Bärentöter" ist nun auch direkt auf der Website verlinkt. Ein Abschnitt des aktuellsten Artikels wird in Zukunft direkt unter dem Menüpunkt "Der Bärentöter" angezeigt. Der geneigte Leser kann dann den restlichen Artikel unter dem Link "Hier geht´s weiter ..." zu Ende lesen. Kommentare sind natürlich erwünscht!

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