Nachgereicht: Der 13. Februar 1945/2005
Am 13. Februar 2005 jährte sich zum 60. Mal die Zerstörung Dresdens durch alliierte Luftangriffe. Dieser Tag ist für viele ältere Dresdner mit Schmerz und Trauer über Verluste in der Familie und der Zerstörung der Lebensgrundlage verbunden. Es war ein Inferno, dessen Gedenken jedem vernunftbegabten Menschen die Schrecken des Krieges aufzeigt und ihn an seine gesellschaftliche Verantwortung erinnert. Nur dieses Jahr war einiges anders: Nach dem katastrophalen Wahlergebnis der sächsischen Landtagswahl 2004 und dem drastischen Stimmenzuwachs für die rechtsradikale nationalistische NPD war und ist das Gedenken dieser Tage nicht unproblematisch und verursachte nicht nur bei vielen Dresdnern Bauchschmerzen. Wähnen sich doch nicht nur einige alte Dresdner, sondern auch Jugendliche, die teilweise so jung sind, dass sie nicht mal mehr in der DDR zur Schule gegangen sind, in der Rolle der Opfer dieses Bombardements. Nicht Trauer treibt sie um, sondern die Aufrechnung von Opfern für die Reinwaschung einer deutschen Volksseele. Sie wollten den „Opfern des anglo-amerikanischen Terrorangriffs vor 60 Jahren die Ehre erweisen“ (Deutsche Stimme).
Um diesem braunen Pöbel mit seinen geschichtsrevisionistischen, dumpfen Ansichten entgegenzutreten, gemahnte eine Gruppe prominenter Dresdner Bürger zu einer Erinnerungskultur, der es „neben der bewussten Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Wahrnehmung der eigenen Verantwortung in der Gegenwart“ auch darum geht, „die Diskussion und die öffentliche Aufmerksamkeit nicht den ewig Gestrigen zu überlassen“. Ausgehend von einer Podiumsdiskussion am 19. März 2004 in der Frauenkirche hat diese Gruppe den Text »Dresden, 13. Februar – Ein Rahmen für das Erinnern« formuliert. Um in der Öffentlichkeit mit dieser Geisteshaltung wahrgenommen zu werden, wurde die Aktion „Weiße Rose“ ins Leben gerufen, die sich aber nicht, obwohl nahe liegend, auf die Widerstandsgruppe der Geschwister Scholl bezog, sondern auf eine Idee der Dresdnerin Nora Lang, welche die Rose als Symbol für alle Opfer von Terror und Gewalt verstehen will. In einem Interview mit der sächsischen Zeitung vom 06. Februar äußerte sich Frau Lang: „Ich hoffe sehr, dass die Menschen die Rosen in Dresden als eigenständiges Symbol begreifen und sie nicht mit einem Zeichen der Widerstandsgruppe verwechseln. Schließlich sind wir, die Überlebenden, keine Widerstandsgruppe.“
Umso trauriger, dass am 13. Februar unzählige von Neonazis demonstrativ mit weißen Rosen durch Dresden marschiert sind.
http://www.dresden.de/13.Februar
Um diesem braunen Pöbel mit seinen geschichtsrevisionistischen, dumpfen Ansichten entgegenzutreten, gemahnte eine Gruppe prominenter Dresdner Bürger zu einer Erinnerungskultur, der es „neben der bewussten Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Wahrnehmung der eigenen Verantwortung in der Gegenwart“ auch darum geht, „die Diskussion und die öffentliche Aufmerksamkeit nicht den ewig Gestrigen zu überlassen“. Ausgehend von einer Podiumsdiskussion am 19. März 2004 in der Frauenkirche hat diese Gruppe den Text »Dresden, 13. Februar – Ein Rahmen für das Erinnern« formuliert. Um in der Öffentlichkeit mit dieser Geisteshaltung wahrgenommen zu werden, wurde die Aktion „Weiße Rose“ ins Leben gerufen, die sich aber nicht, obwohl nahe liegend, auf die Widerstandsgruppe der Geschwister Scholl bezog, sondern auf eine Idee der Dresdnerin Nora Lang, welche die Rose als Symbol für alle Opfer von Terror und Gewalt verstehen will. In einem Interview mit der sächsischen Zeitung vom 06. Februar äußerte sich Frau Lang: „Ich hoffe sehr, dass die Menschen die Rosen in Dresden als eigenständiges Symbol begreifen und sie nicht mit einem Zeichen der Widerstandsgruppe verwechseln. Schließlich sind wir, die Überlebenden, keine Widerstandsgruppe.“
Umso trauriger, dass am 13. Februar unzählige von Neonazis demonstrativ mit weißen Rosen durch Dresden marschiert sind.
http://www.dresden.de/13.Februar
Thilo Specht - 5. Sep, 19:41
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