Dresden auf rosa Papier
Heute nachmittag bin ich endlich dazu gekommen, die Dresden-Sonderbeilage der Financial Times Deutschland vom 14. September zu lesen. Die Number Cruncher der FTD haben auf sechs Seiten 13 Artikel über Dresden zusammengetragen, die vor allem für Investoren interessant sein dürften. Der Leitartikel trägt die Überschrift "Musterhauptstadt eines Musterlandes" und beschreibt hauptsächlich die wirtschaftliche Entwicklung Dresdens als größtes Mikroelektronik-Zentrum Europas. Dresden wird als "Stadt der Wissenschaften 2006" und Biotech-Region portraitiert und AMD wie auch das Frauenhofer-Institut haben eigene halbseitige Jubel-Artikel bekommen. Interessant sind die Berichte über die Arbeit des "Flood Research Center" und das junge kreative Milieu der Dresdner Neustadt. Miriam Beul schreibt über Gestaltung des Dresdner Neumarkts und Thilo Alexe hat sich neue Leser verdient mit seiner höchst unterhaltsamen Abhandlung "Sächseln ist kein Kündigungsgrund". Auf Seite sechs wird die bemerkenswerte Arbeit von Eberhard Burger vorgestellt, der seit 13 Jahren den Wiederaufbau der Frauenkirche koordiniert. Im letzten Artikel auf der letzten Seite kommt dann auch noch einmal der Fremdenverkehr zu Wort. Dieser boomt, ist aber noch ausbaufähig. So sind gerade einmal 15% der Gäste aus dem Ausland und nur 40% sind Tagungsgäste. Was aber wirklich wurmt: Die Ferienwohnung Stadtvilla Radebeul wird mit keinem Wort erwähnt.
Zurück zum Leitartikel: Dieser geht zum Schluss auf den Fachkräftemangel ein und zitiert Detlef Hamann, Hauptgeschäftsführer der IHK: "Die [Fachkräfte (Anm. des Verfassers)] werden herziehen - wegen der Stadt und des Lebensgefühls". Der Artikel endet mit den Sätzen: "Dieses Lebensgefühl hat sich sogar bis nach Amerika herumgesprochen. Als AMD-Chef Jerry in den 90er Jahren gefragt wurde, warum er ausgerechnet in Dresden investieren wolle, sagte er: "It´s all about the people!" - es liegt an den Menschen dort."
Dresden, Radebeul und Sachsen haben morgen und am 2. Oktober die Wahl, ob sie auch in Zukunft Investoren und Besucher aus aller Welt anlocken, oder ob die braune Soße jedes Bemühen um Weltoffenheit wieder erstickt. Das Ergebnis der Landtagswahlen 2004 darf sich nicht wiederholen.
Zurück zum Leitartikel: Dieser geht zum Schluss auf den Fachkräftemangel ein und zitiert Detlef Hamann, Hauptgeschäftsführer der IHK: "Die [Fachkräfte (Anm. des Verfassers)] werden herziehen - wegen der Stadt und des Lebensgefühls". Der Artikel endet mit den Sätzen: "Dieses Lebensgefühl hat sich sogar bis nach Amerika herumgesprochen. Als AMD-Chef Jerry in den 90er Jahren gefragt wurde, warum er ausgerechnet in Dresden investieren wolle, sagte er: "It´s all about the people!" - es liegt an den Menschen dort."
Dresden, Radebeul und Sachsen haben morgen und am 2. Oktober die Wahl, ob sie auch in Zukunft Investoren und Besucher aus aller Welt anlocken, oder ob die braune Soße jedes Bemühen um Weltoffenheit wieder erstickt. Das Ergebnis der Landtagswahlen 2004 darf sich nicht wiederholen.
Thilo Specht - 17. Sep, 18:06