Google Trends gibt Antworten auf Fragen der Tourismus-Industrie
Die Suchmaschine Google ist heute jedem Internetnutzer ein Begriff. Das Unternehmen Google bietet neben der reinen Suchmaschine aber auch mehr und mehr Anwendungen für die Nutzung des weltweiten Netzes an. Zum Beispiel wurde 'Google Earth' im Bärentöter schon vorgestellt.
Mit Google Trends gibt es eine neue Anwendung, die auch von professionellem Nutzen sein kann. Google Trends wertet kontinuierlich die Popularität von Suchbegriffen anhand der Anzahl ihrer Anfragen aus. In der von Google gewohnten einfachen Handhabung lassen sich Suchbegriffe ab Beginn 2004 miteinander vergleichen. Die Popularität wird in einem Graph angezeigt. Des Weiteren werden zehn Städte, Regionen und Sprachen aufgeführt, die im Zusammenhang mit den Suchbegriffen die meisten Suchanfragen hatten. Die Anzeige läßt sich nach einzelnen Ländern, Jahren (ab 2004) und Monaten auswerten. Dass Google Trends weit mehr als eine Spielerei ist, zeigt das folgende Beispiel.
Der Suchbegriff "Ferienwohnung"
Die Auswertung des Suchbegriffs "Ferienwohnung" bringt Ergebnisse, die sich mit unserem Erfahrungshorizont decken. Die Popularität des Begriffs ist stark saisonal abhängig. So ist der Begriff im November nur halb so populär wie im Juli, wenn er seinen Peak erreicht. Die Kurve aus 2005 ist mit der Kurve aus 2004 weitgehend identisch, was die Erwartung einer ähnlichen Entwicklung in 2006 zumindest nicht unrealistisch erscheinen läßt. Sehr interessant ist die Tatsache, dass die Stadt Dresden in den Jahren 2004 bis 2006 konsequent Platz Eins unter den Top Cities in Deutschland einnimmt, während die Positionierungen der anderen Top Cities wechselhaft sind. Das bestätigt meine Einschätzung, dass die Stadt Dresden ein fantastisches Stadtmarketing aufweisen kann.
Natürlich ist die Kurve der Popularität nicht mit der Auslastung einer Ferienwohnung gleichzusetzen. Vielmehr muss sie mit der Anzahl der Anfragen verglichen werden. Dann ergeben sich nämlich durchaus Rückschlüsse auf die Popularität der eigenen Ferienwohnung.
Auswertung von mehreren Suchbegriffen im direkten Vergleich
Dennoch hat die Popularitätskurve einige Aussagekraft auch für die Auslastung. So ist der November erfahrungsgemäß ein sehr schwacher Monat für alle privaten bzw. kleinen Übernachtungsbetriebe, bevor die Adventssaison beginnt. Das ergibt sich aus dem Vergleich von Ferienwohnungen, Ferienhäusern und Pensionen. (Hotels bleiben in diesem Vergleich außen vor, da diese wesentlich mehr Zielgruppen ansprechen und daher in einer ganz anderen Liga spielen. Deshalb wäre der Vergleich wenig sinnvoll.)
Der ähnliche Kurvenverlauf von allen drei Suchbegriffen "Ferienwohnung", "Pension" und "Ferienhaus" zeigt, dass es ein generelles Nutzerverhalten bei der Suche nach Feriendomizilen gibt, welches stark saisonabhängig ist. Auch läßt er vermuten, dass die Anzahl derer, die relativ kurzfristig nach einer Unterkunft für ihren unmittelbar bevorstehenden Urlaub suchen, recht groß ist. Es lohnt sich also, freie Kapazitäten auch noch eine Woche vor Beginn mit Sonderaktionen zu bewerben. Und es könnte sinnvoll sein, schon im Juli auf besondere Ereignisse oder Aktionen im November aufmerksam zu machen.
Google Trends als strategisches Instrument
Google Trends ermöglicht aber auch die aktive Suche nach einem Instrument gegen das drohende November-Loch. Suchbegriffe, die ebenfalls einem saisonal bedingten Trend folgen, lassen sich gut mit unseren drei Suchbegriffen vergleichen.
Ein Beispiel ist der Begriff "Wellness". 'Experten' aus dem Elbland haben diesen als Zugpferd für den Tourismus schon abgeschrieben. So ist in dem Artikel 'Von Socken und Massagen' von Claudia Parton, der am 24. April 2006 in der Sächsischen Zeitung erschien, zu lesen: "Das Elbland will keine Wellness-Oase sein. Der Begriff führe immer öfter in die Irre, sagen die Fachleute." Der Begriff habe sich verbraucht und sei viel zu unklar, um damit wirklich werben zu können, so der Tenor des Artikels.
Wird der Suchbegriff "Wellness" in Google Trends abgefragt, ergibt sich jedoch ein überraschendes Bild. Zwar würde der Begriff generell leicht unter einer aus unseren drei Suchbegriffen zusammengefassten Benchmark bleiben, wenn es sie denn gäbe. Trotzdem scheint "Wellness" ein gewisses Potential zu besitzen. Im Zeitraum von Juli bis Dezember läuft der Trend der Popularität nämlich umgekehrt proportional zu den Trends der drei Suchbegriffe "Ferienwohnung", "Pension" und "Ferienhaus" mit einem deutlichen Peak Ende November / Anfang Dezember. Wer darin als Vermieter bzw. Touristiker kein Chancenpotential sieht, ist selbst schuld.
Mit Google Trends gibt es eine neue Anwendung, die auch von professionellem Nutzen sein kann. Google Trends wertet kontinuierlich die Popularität von Suchbegriffen anhand der Anzahl ihrer Anfragen aus. In der von Google gewohnten einfachen Handhabung lassen sich Suchbegriffe ab Beginn 2004 miteinander vergleichen. Die Popularität wird in einem Graph angezeigt. Des Weiteren werden zehn Städte, Regionen und Sprachen aufgeführt, die im Zusammenhang mit den Suchbegriffen die meisten Suchanfragen hatten. Die Anzeige läßt sich nach einzelnen Ländern, Jahren (ab 2004) und Monaten auswerten. Dass Google Trends weit mehr als eine Spielerei ist, zeigt das folgende Beispiel.
Der Suchbegriff "Ferienwohnung"
Die Auswertung des Suchbegriffs "Ferienwohnung" bringt Ergebnisse, die sich mit unserem Erfahrungshorizont decken. Die Popularität des Begriffs ist stark saisonal abhängig. So ist der Begriff im November nur halb so populär wie im Juli, wenn er seinen Peak erreicht. Die Kurve aus 2005 ist mit der Kurve aus 2004 weitgehend identisch, was die Erwartung einer ähnlichen Entwicklung in 2006 zumindest nicht unrealistisch erscheinen läßt. Sehr interessant ist die Tatsache, dass die Stadt Dresden in den Jahren 2004 bis 2006 konsequent Platz Eins unter den Top Cities in Deutschland einnimmt, während die Positionierungen der anderen Top Cities wechselhaft sind. Das bestätigt meine Einschätzung, dass die Stadt Dresden ein fantastisches Stadtmarketing aufweisen kann.
Natürlich ist die Kurve der Popularität nicht mit der Auslastung einer Ferienwohnung gleichzusetzen. Vielmehr muss sie mit der Anzahl der Anfragen verglichen werden. Dann ergeben sich nämlich durchaus Rückschlüsse auf die Popularität der eigenen Ferienwohnung.
Auswertung von mehreren Suchbegriffen im direkten Vergleich
Dennoch hat die Popularitätskurve einige Aussagekraft auch für die Auslastung. So ist der November erfahrungsgemäß ein sehr schwacher Monat für alle privaten bzw. kleinen Übernachtungsbetriebe, bevor die Adventssaison beginnt. Das ergibt sich aus dem Vergleich von Ferienwohnungen, Ferienhäusern und Pensionen. (Hotels bleiben in diesem Vergleich außen vor, da diese wesentlich mehr Zielgruppen ansprechen und daher in einer ganz anderen Liga spielen. Deshalb wäre der Vergleich wenig sinnvoll.)
Der ähnliche Kurvenverlauf von allen drei Suchbegriffen "Ferienwohnung", "Pension" und "Ferienhaus" zeigt, dass es ein generelles Nutzerverhalten bei der Suche nach Feriendomizilen gibt, welches stark saisonabhängig ist. Auch läßt er vermuten, dass die Anzahl derer, die relativ kurzfristig nach einer Unterkunft für ihren unmittelbar bevorstehenden Urlaub suchen, recht groß ist. Es lohnt sich also, freie Kapazitäten auch noch eine Woche vor Beginn mit Sonderaktionen zu bewerben. Und es könnte sinnvoll sein, schon im Juli auf besondere Ereignisse oder Aktionen im November aufmerksam zu machen.
Google Trends als strategisches Instrument
Google Trends ermöglicht aber auch die aktive Suche nach einem Instrument gegen das drohende November-Loch. Suchbegriffe, die ebenfalls einem saisonal bedingten Trend folgen, lassen sich gut mit unseren drei Suchbegriffen vergleichen.
Ein Beispiel ist der Begriff "Wellness". 'Experten' aus dem Elbland haben diesen als Zugpferd für den Tourismus schon abgeschrieben. So ist in dem Artikel 'Von Socken und Massagen' von Claudia Parton, der am 24. April 2006 in der Sächsischen Zeitung erschien, zu lesen: "Das Elbland will keine Wellness-Oase sein. Der Begriff führe immer öfter in die Irre, sagen die Fachleute." Der Begriff habe sich verbraucht und sei viel zu unklar, um damit wirklich werben zu können, so der Tenor des Artikels.
Wird der Suchbegriff "Wellness" in Google Trends abgefragt, ergibt sich jedoch ein überraschendes Bild. Zwar würde der Begriff generell leicht unter einer aus unseren drei Suchbegriffen zusammengefassten Benchmark bleiben, wenn es sie denn gäbe. Trotzdem scheint "Wellness" ein gewisses Potential zu besitzen. Im Zeitraum von Juli bis Dezember läuft der Trend der Popularität nämlich umgekehrt proportional zu den Trends der drei Suchbegriffe "Ferienwohnung", "Pension" und "Ferienhaus" mit einem deutlichen Peak Ende November / Anfang Dezember. Wer darin als Vermieter bzw. Touristiker kein Chancenpotential sieht, ist selbst schuld.
Thilo Specht - 17. Mai, 10:48
[1] http://www.google.com/trends?q=wellness&ctab=0&geo=DE&date=2004-12
[2] http://www.google.com/trends?q=wellness&ctab=0&geo=DE&date=2005-12