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Donnerstag, 27. April 2006

Kokeros Blog Monitoring: Dreifaltigkeit zu Besuch beim Bärentöter

Mein Artikel zum Erscheinen des Buches Kokeros von Christian Grün schlug spät Wellen. Nicht ganz zwei Monate nach der Veröffentlichung des Artikels durchstöberte ich in Routine meine Artikel nach Kommentaren und wurde fündig. Zwei Kommentare waren unter dem Kokeros-Artikel zu finden, geschrieben am 21. und 22. April. Der erste war sehr drastisch, unangemessen in der Sprache und beinhaltete Beleidigungen, die auf eine unausgeglichene Persönlichkeit des Schreibers schließen lassen. Ich habe ihn gelöscht (den Artikel, (noch) nicht den Schreiber). Der zweite Kommentar ist von einem Ulli. Möglicherweise ist der Name eine Referenz an Ullrich Sachse, den Protagonisten aus Kokeros. Ulrich von Stripriaan, der hier schon öfters kommentiert hat, kann es jedenfalls nicht sein, da dieser sich mit einem "L" schreibt, nicht mit zwei. Beide Kommentare schienen meinen Bericht über das Erscheinen des Buches in den falschen Hals bekommen zu haben, was mich wunderte, denn es war schließlich keine Rezension und ich habe Kokeros auch nicht bewertet.

Am 25. April wurde ein weiterer Kommentar von einem Sven abgegeben - möglicherweise Sven Eckhardt, der hier auch schon öfters kommentiert hat. Die nächsten zwei "Jubel"- Kommentare wurden am 26. April um jeweils 08.35 Uhr und 08.40 Uhr unter den Namen Paul und Pügge Assmann geschrieben. Leider ist mir der verdächtig kurze Zeitabstand zwischen den beiden letzten Kommentaren erst heute aufgefallen. Wegen Krankheit und chronischer Unlust, etwas Vernünftiges zu machen, habe ich per Blogcounter die Logs auswerten lassen und siehe da: Seit Erscheinen des ersten Kommentars am 21. April wurde von einem Gast mit Hansenet Account bis heute (mehrmals) täglich (und fast ausschließlich) die Seite mit dem Kokerosartikel besucht, insgesamt 25 mal. Dass es sich dabei um unterschiedliche Besucher mit Hansenet Account handelt, ist aus zwei Gründen sehr unwahrscheinlich:

1. Der Besucher hat immer zuerst den Kokeros Artikel geladen, nie die Start- oder eine andere Seite.
2. Seit Beginn des Radebeuler Bärentöters im September 2005 bis zum 20. April 2006 gabe es sonst gerade einmal 11 Besucher mit Hansenet Account in größeren Zeitabständen.

Es wird noch besser: Die Kommentatoren Pügge Assman und Paul sowie der unbekannte Nummer 1 mit dem Hansenet Account scheinen ein und die selbe Person zu sein. Jedenfalls war Hans E. Net zum Zeitpunkt der Erstellung beiden Kommentare vom 26. April der einzige Besucher hier und die Kommentare sind eindeutig von ihm erstellt worden. Das kann ich via Blogcounter unzweifelhaft erkennen. Und auch der Kommentar mit dem Synonym Ullrich ist nachweisbar von Hans E. Net. Wahrscheinlich hat dieser auch mit dem ersten, sehr unflätigen, Kommentar zu tun, da das Monitoring ab Erstellung dieses Kommentares begann.

Sollte es sich bei Hans E. Net um einen etwas aus der Art geschlagenen Kokeros-Fan handeln, Schwamm drüber. Du kannst jetzt damit aufhören, hier auf böse Worte über Deinen Lieblingsroman zu lauern. Wenn dieses Monitoring aber tatsächlich einen anderen Hintergrund haben sollte, ist das einfach nur peinlich. Mit ein wenig ordentlicher Pressearbeit könnte erreicht werden, dass bei der "Google-Suchabfrage nach Kokeros" nicht mehr der Bärentöter-Artikel auf Platz zwei unter dem Amazon-Link steht. Das wäre wesentlich effizienter als dieses Gestümpere hier. Fan oder nicht Fan, das ist egal.

Mittwoch, 26. April 2006

Radebeul.de startet in das 21. Jahrhundert

Zufälle gibt es: Vor nicht ganz zwei Monaten habe ich mich darüber lustig gemacht, dass sich die angeblichen Arbeiten an dem neuen Internetauftritt der Stadt Radebeul schon um ein Jahr verzögert haben, da lese ich heute eine Pressemitteilung der Stadt, in der es tatsächlich heißt:
Stadtverwaltung überarbeitet Internetauftritt
Die Homepage der Großen Kreisstadt Radebeul wird derzeit komplett verändert.

Was auch eine absolut notwendige Maßnahme ist. Was mich freut: Mit der Umstellung auf ein Content-Management-System (CMS) wird die Stadtverwaltung künftig in der Lage sein, den Internetauftritt selbst zu pflegen. Aktualisierungen können dann in kürzester Zeit ins Netz gestellt werden.
Der Grund: Den Vorschlag, ein (kostenloses) CMS für die Seiten zu verwenden, habe ich Herrn Schindler von der Tourist Information Radebeul schon im Feburar 2005 gemacht. Anlass war das Gastgeberverzeichnis der Stadt Radebeul, welches zu diesem Zeitpunkt online gestellt wurde. Die einzelnen Einträge waren schlicht und ergreifend Kopien der Druckversion im JPEG Format. Somit läßt sich bis heute kein einziger dieser Einträge in Google finden, weil der Text in den Anzeigen nicht als solcher erkannt wird. Die Internetadressen sind natürlich auch keine Links und es läßt sich auch kein Text, zum Beispiel Kontaktdaten, aus einer Anzeige heraus kopieren. Natürlich ist somit auch nicht die Einbindung mehrerer JPEGs möglich, die sich bei Bedarf in vernünftiger Größe in einem neuen Fenster öffnen.
Herr Schindler antwortete damals auf meinen Vorschlag: Aus Kostengründen haben wir uns für jpg's entschieden, da die Einträge 1 : 1 aus der gedruckten Version übernommen werden. (E-Mail vom 21. Februar 2005)

Schön, dass nun nicht mehr der Sparzwang das letzte Wort hat. Tatsächlich hat sich die Stadt mit der Neugestaltung viel vorgenommen. So ist in der Pressemitteilung weiter zu lesen:
Neben der layoutmäßigen Anpassung an die neuen Gestaltungsrichtlinien der Stadtverwaltung wird die neue Homepage auch die Anforderungen der Barierrefreiheit erfüllen.

Was die Gestaltungsrichtlinien angeht: Diese wurden in dem Artikel Die Schwupsgate-Affäre auf dem Radebeuler Bärentöter hinlänglich besprochen. :-)
Barrierefreiheit ist Web 2.0 und damit Mode - ich bin gespannt, ob am Ende tatsächlich ein schöner, aktueller und nutzerfreundlicher Internetauftritt der Stadt Radebeul das Licht der Welt erblickt. Ich wünsche es ihr vom ganzen Herzen.

Tschernobyl - Erinnerungen aus DDR und BRD

Meine Frau und ich haben uns heute morgen am Frühstückstisch erinnert, wie wir damals den atomaren GAU von Tschernobyl wahrgenommen hatten. Als Block 4 des Atom-Reaktors am 26.4.1986 explodierte, war ich gerade einmal neun Jahre alt und wohnte mit meinen Eltern in Ludwigshafen am Rhein, BRD. Natürlich hatte ich überhaupt keine Vorstellung davon, was dieses Unglück überhaupt bedeutete, die Zusammenhänge konnten mir in dem Alter gar nicht klar sein. So erinnere ich mich vor allem an die Auswirkungen, die das Unglück auf unser Familienleben hatte.

Verschwommen kann ich noch die Fernsehbilder vor mir sehen, die unruhigen Luftaufnahmen dieses Beton-Klotzes. Und ich erinnere mich, wie wütend ich wahr, weil wir im Wald nicht mehr nach Pfifferlingen suchten, die ich immer so gerne gegessen habe. Seltsamerweise habe ich keine Erinnerung mehr daran, ob der GAU in der Schule thematisiert wurde. An eines kann ich mich aber noch sehr gut erinnern: In den Nachrichten wurde immer von der radioaktiven Wolke gesprochen, die Richtung Deutschland zog. Der Tag, an dem laut der Prognosen diese Wolke über Deutschland erscheinen würde, war über unserem Spielplatz relativ sonnig, mit vereinzelten Schäfchenwolken. Wir spielten wie gewohnt, schauten aber immer, ob wir die Wolke irgendwann sehen würden. Und tatsächlich zog irgendwann mittags eine größere Wolke herauf - was uns veranlaßte, sofort nach Hause zu gehen. Zwar gehen wir heute wieder in den Wald um Pilze zu pflücken; dabei muss ich jedoch immer an Tschernobyl denken, das werde ich nicht mehr los.

Meine Frau erzählte mir, dass das Leben in der DDR einfach weiter ging. Sie lebte damals mit ihrer Familie in Radebeul. Die Berichterstattung war moderat, von einem GAU war nie die Rede. Weder in der Familie noch in der Schule war das Unglück ein Thema. Davon zeugen auch dieser Bericht über das Forum zum Thema Tschernobyl und die DDR aus 2002 und ein Artikel auf n-tv.de

Die heutige Erinnerungskultur ist durchsetzt mit poltrigen politischen Ansprüchen nach Beibehaltung oder Ausstieg aus der Atomenergie. Wesentlich leisere und eindringlichere Töne schlägt die Ukrainerin Filatova Elena Vladimirovna in "Ghost Town", einer Dokumentation ihrer Streifzüge mit dem Motorrad durch die Todeszone von Tschernobyl, an. Die Bilder der Tochter eines ukrainischen Physikers sind beklemmend, ihre knappen Kommentare teilweise bitter zynisch. In der Umgebung von Tschernobyl braucht sich niemand mehr Gedanken um den Verzehr von Salat zu machen. Das Gebiet soll erst wieder in 900 Jahren bewohnbar sein.

Bei DTV-Klassifizierungen für Ferienwohnungen muss noch nachgebessert werden

Ich habe den Artikel 'Unterkunft finden leicht gemacht' im Reiseblog kommentiert. Dieser stellt die Klassifizierungen von Ferienwohnungen und Privatzimmern vor, die seit einem Jahr vom Deutschen Tourismusverband vorgenommen werden. Der Artikel beschreibt die Klassifizierung als gute Entscheidungshilfe für die Wahl einer Ferienwohnung.

Unsere Vorbehalte gegen die aktuelle Klassifizierungs-Praxis habe ich ausführlich in dem Kommentar dargelegt. In aller Kürze: Die gegenwärtige Form der Klassifizierung ist noch viel zu undurchsichtig und beeinflussbar. Sie verkürzt das Profil einer Ferienwohnung auf wenige Kennzahlen, die auf einer Ratioskala nicht zu erfassen sind und allein vom Eindruck des Prüfers abhängen.

Montag, 24. April 2006

Tourismus: Rekordergebnis für Dresden und Wasserschaden im Elbland

8,8 Millionen Gäste haben im Jahr 2005 die sächsische Landeshauptstadt Dresden besucht. Die Anzahl der Übernachtungen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11,8% auf 2,95 Millionen bei einer Bettenauslastung in Höhe von 53,5%.
"Dies beschert Dresden einen Platz in der touristischen Champions League der europäischen Tourismusstädte", freut sich die Geschäftsführerin der Dresden-Werbung und Tourismus GmbH (DWT), Yvonne Kubitza. "Für 2006 ist ein weiteres Wachstum für Dresden zu erwarten, wie die ersten Zahlen bereits belegen", so Kubitza. (Quelle: Dresden-Werbung und Tourismus GmbH)

Das Jahr 2006 wird möglicherweise noch einmal besser als das Vorjahr. Das mag dem 800. Geburtstag der Stadt und der Wiedereröffnung der Frauenkirche zu verdanken sein. Wirklich spannend wird die Entwicklung dann ab dem Jahr 2007. Das gilt gerade für das Gastgewerbe im Umland, das momentan ebenfalls von dem andauernden Dresden-Boom profitiert. Wenn die Besucherzahlen stagnieren oder sinken, sollten Instrumente vorhanden sein, welche die Region "Elbland" klar als eigenständiges Freizeit- und Urlaubsziel mit Dresden als Zentrum definieren.

Der Ernstfall wird zur Zeit schon einmal geprobt. Weil aufgrund des Elbe-Hochwassers viele Buchungen im Elbland storniert wurden, starten die beiden Tourismusverbände Sächsische Schweiz und Sächsisches Elbland in Kooperation eine Print-Kampagne zur Gästegewinnung. Diese wird mit 67.000,00 EUR vom Land Sachsen unterstützt. (Quelle: Sächsische Zeitung Online vom 24.04.2006)

Was das Tourismusmarketing der beiden Verbände angeht, wird allerdings deutlich, dass die zukünftig verschärfte Konkurrenzsituation anscheinend höchst unterschiedlich wahr- oder ernstgenommen wird. So liegen qualitative Welten zwischen den zwei Internetauftritten der Verbände. Das stimmt nun nicht mehr. Der Tourismusverband sächsisches Elbland hat sich einen neuen Internetauftritt gegönnt und konnte gleichziehen.

Link: Tourismusverband Sächsische Schweiz
Link: Tourismusverband Sächsisches Elbland

Link: Ferienwohnung Stadtvilla Radebeul in Zahlen 2005

Mittwoch, 5. April 2006

Zeitreise in die DDR führt über holprige Straßen

Vor fast genau einem halben Jahr habe ich im Bärentöter die Pläne für die Dauerausstellung 'Zeitreise - Lebensart DDR 1949 - 1989' vorgestellt und kommentiert. Die Ambitionen des Ausstellungsleiters Hans Joachim Stephan haben Hoffnung auf eine echte Bereicherung für Radebeul gemacht. Ein Museum, dass die Alltagskultur der DDR verdeutlicht, wäre durchaus mit dem Haus der Geschichte in Bonn vergleichbar, das als Referenz in diesem Bereich gelten kann. Für das Projekt 'Zeitreise' habe ich damals folgende Faktoren als erfolgsbestimmend genannt:

Gerade in Marketing und Kommunikation ist es wichtig, dass ein eindeutiges und unveränderliches Bild des Museums vermittelt wird, da diese Ausstellung in jedem Fall den Anspruch haben wird, authentisch zu sein.

Es ist außerdem wichtig, der Ausstellung durch gezielte und ausführliche Informationen zu den Exponaten einen seriösen Charakter zu geben. Ostalgie taugt zwar für dürftige Fernsehunterhaltung auf Bodenniveau und könnte sogar selbst in der Ausstellung thematisiert werden. Aber sie sollte keinesfalls als Basis dienen.

Nicht zu unterschätzen ist deshalb die textliche Aufbereitung der Informationen und ihre formale Darstellung für die positive Wahrnehmung der Ausstellung durch den Museumsbesucher.

Nach einem halben Jahr habe ich mir heute die Internetseiten der Dauerausstellung angesehen. Meine Euphorie wurde dadurch deutlich gedämpft. Von einer stringenten Kommunikation kann kaum die Rede sein, wenn schon auf der Startseite Widersprüche zu finden sind. So steht dort:

Mit kulturellen Veranstaltungen und historischer Atmosphäre entführen wir Sie in eine untergegangene Welt, wo Sie vergessenes und vergangenes Lebensgefühl erleben. Dieses unterscheidet sich so stark vom Alltag, das Sie die ostalgischen Eindrücke, ganz bestimmt nicht so schnell vergessen werden.

Um gleich darunter wieder durch folgenden Satz relativiert zu werden:

Es steht auch nicht die als "Ostalgie" benannte Zeit der Gestrigen im Fokus, sondern das ganz normale Alltagsleben mit seinen Gebrauchsgegenständen, Einrichtungen und seiner Organisation.

Auch beim Lesen des Ausstellungskonzepts entsteht der Eindruck, dass die geistigen Väter der Ausstellung nicht zu 100 Prozent wissen, was sie erreichen wollen. Jedenfalls können sie es nicht kommunizieren. Die Gestaltung der Internetseiten ist inhaltlich wie optisch dürftig, die Navigation umständlich und kaum intuitiv. Hier sollte besser noch einiges passieren. Außerdem wäre eine Homepageversion in englischer Sprache wünschenswert.

Es wird wohl allein an den (zukünftigen) Exponaten und der Gunst Fortunas liegen, ob die Ausstellung in Zukunft ein Erfolg wird. Momentan bin ich leider skeptisch.

Freitag, 10. Februar 2006

Die Raketen für Sachsen

Es war eine neue Erfahrung, ja wirklich... Ich habe mich 20 Jahre jünger gefühlt. Kein schönes Gefühl.

Wenn Sie jetzt nicht wissen, wovon ich schreibe: Glückwunsch, Sie haben Ihre Zeit gestern abend wesentlich sinnvoller verbracht!

Dienstag, 20. Dezember 2005

Der fröhliche Rufmord

Die Sächsische Zeitung hat in ihrer Ausgabe vom 14. Dezember 2005 unter der Schlagzeile 'Nach Besuch mehr als bedient' einen Bericht von Torsten Oelsner veröffentlicht, der sich mit der Servicequalität zweier Gaststätten im Elbland auseinandersetzt.

Ärger. Restaurantgäste sind verärgert über miesen Service und fade Speisen. Wirtinnen klagen dagegen über Stress und ihr Personal.Quelle: sz-online vom 14.12.2005

In drolliger Form beschreibt Oelsner, wie eine schlechte Köchin den 45. Hochzeitstag der Eltern von Frau Angela Günther (44) verdorben hat. Und auch das Schicksal der Familie von Matthias Zeidler aus Weinböhla wird breitgetreten. Diese wollte den 21. Geburtstag der Tochter in einem anderen Gasthaus feiern, berichtet Matthias Zeidler. Im Gastraum wurde er dann Ohrenzeuge, wie die Chefin des Hauses die Bedienung abkanzelte, dass dies die letzten Getränke seien, die nach draußen gingen, danach sei mit dem Biergarten „Schluss“.
Ungeheuerlich. Und weil Torsten Oelsner ein guter Journalist ist, hat er natürlich die 76jährige Wirtin "mit den Vorgängen konfrontiert", worauf sie in Tränen ausbrach.

Im Artikel werden beide Gasthäuser namentlich genannt. Abgesehen davon, dass schlechte Wirte sowieso recht schnell mit einem zweifelhaften Ruf leben müssen, ist es bedenklich, wenn die Meinungen von zwei einzelnen Personen als vermeintlich objektives Urteil ohne jede Distanz in einer auflagenstarken Zeitung verbreitet werden. Die dargereichte Form des Artikels auf Sextaner-Niveau trägt zum Eindruck bei, dass die Gasthäuser geradezu eine Schande für die gesamte Gastronomie-Branche seien.

Diese Form von Rufmord ist nicht vertretbar und durch nichts zu rechtfertigen. Natürlich darf sich eine Wirtin nicht wundern, wenn kein Student für 6 Euro Studenlohn bei ihr arbeiten möchte, zumal die Anfahrtskosten in die Waldschänke nicht von ihr getragen werden. Und natürlich ist schlechter Service dem Ambiente nicht zweckdienlich. Das ist alles ohne Frage zu kritisieren. Aber nicht in dieser Form. Ich kann den Betroffenen nur raten, eine Gegendarstellung zu erwirken.

Donnerstag, 8. Dezember 2005

Widerwärtig und zutiefst beschämend

Das Spiel Cottbus gegen Dresden in der 2. Bundesliga hatte seinen traurigen Höhepunkt leider in einer besonders abstoßenden und ekelhaften Aktion von assozialen Cottbus-Fans.

"During a game in Germany's 2nd soccer league between Dresden and Cottbus fans of Cottbus showed a banner with "JUDEN" ("Jews") inscription. The encircled "D" in "JUDEN" is a reference to the Dresden soccer team. The banner is obviously meant to be a grave insult", berichtet David von Davids Medienkritik.

Zwar hat sich der Fan-Arbeitskreis Cottbus für das Banner entschuldigt, aber wie Endi richtig bemerkt, distanziert sich der Arbeitskreis auch von "diesen Chaoten" und sieht sie nicht als Bestandteil der eigenen Fankultur an.

Mit Sicherheit ist es auch dem Tourismus in der Region auf Dauer nicht zuträglich, wenn Intoleranz, Neid, Mißgunst und Mißtrauen gegenüber allem Fremden weiter um sich greifen. Das Problem wird nicht besser, wenn alle mit dem Finger darauf zeigen, sich aber nicht betroffen fühlen. Rassismus und unmenschliches Verhalten sind nicht mit der Adoleszenz zu entschuldigen, geschweige denn nur bei Jugendlichen vorzufinden, siehe hier, hier und hier.

Nächstes Jahr feiert Dresden sein 800jähriges Bestehen und Cottbus ist sogar noch älter. Viel älter als beide Städte ist aber die Verfolgung von Menschen wegen ihres jüdischen Glaubens. Diese Verfolgung ist auch Teil der Dresdner Stadtgeschichte. Leider wurde sie vergessen.

Mittwoch, 23. November 2005

Meißner diskutieren über Rechtsradikalismus

Ulrike Körber berichtet heute in der SZ-online ('Experten diskutieren Legenden und Lügen', sz-online vom 23. November 2005) über eine gemeinsame Diskussionsveranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung und dem Landkreis im Theater Meißen. Unter dem Titel „Legenden, Lügen, Vorurteile – Umgang mit der deutschen Geschichte“ diskutierten am 21. November der Extremismusforscher Eckhard Jesse von der Technischen Universität Chemnitz und der Historiker Wolfgang Benz vom Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung mit leider nur 30 erschienenen Personen über Ursachen und Ausprägungen von Nazismus und Rechtsradikalismus.

Zu Beginn wurde der Dokumentarfilm „Rechtsextremismus heute - Krawatte statt Springerstiefel bei der NPD“ des freien Journalisten Rainer Fromm gezeigt. Der Film demonstriert, wie sich das Erscheinungsbild der NPD, ihre politischen Strategien und ihre Werbemethoden in den letzten Jahren gewandelt haben.

Im Anschluss begann wohl eine hitzige Debatte unter den Anwesenden. Wenn Frau Körber die Schwerpunkte der Diskussion richtig wiedergibt (was ich gerne annehme), fokussierte sich diese anscheinend auf das Phänomen Rechtsextremismus bei Jugendlichen. Das erscheint mir allerdings etwas zu kurz gegriffen, denn bei den Landtagswahlen in Sachsen 2004 hatte die Wählerschaft der NPD "mit 28,2 Prozent den größten Anteil an den Wählern und Wählerinnen im Alter von 45 bis 60 Jahre gefolgt von den 35- bis 45-Jährigen (23,6 Prozent)" (Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen).

Die Debatte scheint also einen wichtigen Aspekt außer Acht gelassen zu haben, nämlich die zunehmende Bereitschaft innerhalb der älteren sächsischen Bevölkerung, rechtsradikale Agitatoren in den Landesparlamenten zu tolerieren.
Dementsprechend fällt die Empfehlung des Forums zur Eindämmung von Rechtsradikalismus sehr einseitig aus:
"Jugendliche unempfindlich gegenüber Naziparolen machen, heißt, mehr Geschichtswissen vermitteln und kompetente und couragierte Lehrer einsetzen." ('Experten diskutieren Legenden und Lügen', sz-online vom 23. November 2005) Tut mir leid, so wird das nichts. Dem stumpfen Deutschtum und Rassismus der Neonazis müssen vielmehr die gegen sie gerichteten Werte vorgelebt werden. Toleranz, Weltoffenheit, eine europäische Identität, Courage und ein kritisches Bewußtsein können nicht aufdoktriniert oder im Frontalunterricht vermittelt werden. Vielmehr ist es Aufgabe der gesamten Gesellschaft, für diese Werte einzustehen. Das heißt, jeder Einzelne muss sich die Frage stellen (lassen), in wieweit sein Verhalten möglicherweise Jugendliche in eine falsche Richtung lenkt. Das hat nichts mit Ideologie zu tun, sondern mit den kleinen Gesten und Begebenheiten des Alltags.

„Streitbare Demokratie leben, sich mit den Parolen und Zielen der Nazis auseinander setzen, das ist nötig“, forderte Benz. „Das passiert aber nicht“, konterte ein Gast, der sich als NPD-Wähler bekannte. „Egal, was über uns berichtet wird, ist es diffamierend“, maulte er. „Es setzt sich keiner mit uns auseinander“, sagte er weiter. „Wie denn auch?“, entgegnete ULM-Stadtrat Wolfgang Tücks aus Meißen und sprang wütend aus seinem Sessel. „Die Vertreter der NPD, die bei uns im Stadtrat sitzen, haben sich in all den Jahren bis auf das Thema Hundesteuer noch nicht einmal zu Wort gemeldet. Sie erscheinen auch auf keiner Ausschuss-Sitzung“, sagte er. „Womit sollen wir uns denn auseinander setzen? Die sitzen doch nur da und gucken“, so der ULM-Stadtrat." (s.o.).

Diesen Umstand in das Bewußtsein der Menschen zu bringen wäre ein guter Anfang.

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